«Wir waren total überrascht», sagt Ian Davies. Viele Technologien hätten sich in den letzten fünf Jahren extrem schnell weiter entwickelt. Das gelte insbesondere für die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle, so der Chefingenieur von Easyjet. Deshalb setzt die britische Billigairline nun besonders große Hoffnungen in die Technologie. Sie soll im Kern ihrer Green-Taxiing-Initiative stehen.
In einer Brennstoffzelle verbinden sich Wasserstoff und Sauerstoff mit Hilfe eines Elektrolyts zum völlig problemlosen Abfallstoff Wasser. Bei der Umwandlung wird Elektrizität frei, die man nutzen kann. Easyjet plant sie für das Rollen ihrer Flugzeuge zu brauchen. Der gesamte Weg von der Piste zum Gate soll so zurückgelegt werden. «Das wird die Art verändern, wie Flughäfen funktionieren», so Davies. Die Technik würde dazu führen, dass die Flieger am Boden keinen Lärm machen, die Umwelt nicht belasten und kein Kerosin verbrauchen.
Easyjet testet schon 2016
Zudem spart es Geld. «Wir könnten 50.000 Tonnen Kerosin pro Jahr einsparen», so Davies. Das sei rund 4 Prozent des Gesamtverbrauchs und würde bei den heutigen Preisen einer jährlichen Einsparung von 16 Millionen Euro entsprechen. Und es sei recht schnell umsetzbar, so der Easyjet-Technik-Chef.
Konkret plant Easyjet, eine Wasserstoff-Brennstoffzelle mit Tank in den Frachtraum einzubauen. Die Energie, die beim Bremsen frei wird, soll dann genutzt werden, um diese zu aktivieren und weitere Energie zu produzieren, welche dann gespeichert wird. Sie kann dann für die ganze Bewegung am Boden genutzt werden. Schon 2016 will die Billigairline die Technologie testen. Den nötigen Wasserstoff möchte sie mittelfristig aus Sonnenenergie herstellen.
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