...und den zurückhaltenderen Winglets.

Reise nach ToulouseDie verrückten Deutschen, die sich bei Airbus einschlossen, um ihren A350 abzuholen

Gerade hat die Bundeswehr den zweiten Airbus A350 übernommen. Dabei enthüllte sie, unter welchen widrigen Umstände sie 2020 den ersten der neuen Regierungsflieger abholte.

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Es war ein peinlicher Vorfall. Ende November 2018 gelang es der Flugbereitschaft nicht, die damalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zum G20-Gipfel nach Buenos Aires zu bringen. Denn der Airbus A340, in dem sich die Kanzlerin befand, musste aufgrund von elektrischen Problemen in Köln/Bonn notlanden. Der zweite A340 stand aufgrund der Flugdienstzeit der Crew nicht zur Verfügung. Schließlich musste die deutsche Regierungschefin verspätet per Linienflug mit Iberia nach Argentinien reisen.

Das sorgte für ordentlich Ärger. «An dem Abend hatte ich direkten telefonischen Kontakt mit der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und dann letztlich auch mit der Kanzlerin», erzählte der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz später. «Sie alle kennen das, wenn Sie Ihr Handy auf den Tisch legen und der Gegenpart ist gut zu verstehen, ohne dass die Lautsprecherfunktion aktivieren wäre. So erging es mir an diesem Abend», erinnerte sich Gerhartz an die Lautstärke der Gespräche.

Flugzeug-Order schnell auf den Weg gebracht

Als Folge dieser Ereignisse fiel der Entschluss, die Flotte der Flugbereitschaft zu erneuern - mit drei Airbus A350 und zwei A321 LR. «Sehr schnell, nämlich im März 2019, wurde der Beschaffungsauftrag vom Bundesministerium der Verteidigung an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr übermittelt»,  so Generalmajor Thorsten Puschmann bei der Übergabe des zweiten A350 (Kennzeichen 10+01) in Hamburg.

Rund ein Jahr später, im April 2020, konnte ein Abnahme-Team der Bundeswehr den ersten A350 (10+03) bei Airbus in Toulouse abholen, zusammen mit Experten von Lufthansa Technik, die für die Ausrüstung der Flieger beauftragt worden war. Doch es gab ein Problem: die gerade voll angelaufene Covid-19-Pandemie samt erstem Lockdown.

Flugzeugabholung unter widrigen Umständen

«Der europäische Flugverkehr war am Boden, es gab noch keine Tests, geschweige denn Impfungen, wir hatten alle selbst genähte Masken auf, der Schienenverkehr war nahezu eingestellt, Reisen mit Autos waren mehr als streng reguliert, die Ein- und Ausreiseregeln für Deutschland änderten sich mindestens täglich», erinnert sich Puschmann, der Vizepräsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr ist.

«Während alle Fluggesellschaften weltweit ihre frisch produzieren Flugzeuge lieber gar nicht erst abholen wollten», habe sich das Bundeswehr-A350-Projektteam zu einer ungewöhnlichen Dienstreise aufgemacht, erzählt der Generalmajor. «Mit eigenen Lufttransporten, organisiert und bereitgestellt durch die Flugbereitschaft, konnte ein sechsköpfiges Abnahmeteam nach Toulouse reisen.» Fünf Kollegen von Lufthansa Technik habe man ausnahmsweise und mit Spezialgenehmigung mitgenommen.

Zehn Tagen menschenleerem Schulungszentrum

«Hotelübernachtungen waren zu dieser Zeit ausgeschlossen, deshalb war das gesamte Team für die Dauer von zehn Tagen in einem menschenleeren Schulungszentrum auf dem Airbus-Firmengelände untergebracht, oder besser gesagt einquartiert und isoliert», so Puschmann. In dieser Zeit habe niemand die Einrichtung verlassen oder betreten dürfen. «Das Essen wurde pandemiebedingt im Karton kalt vor die Tür gestellt.»

Die danach folgende Abnahme des A350 verlief dann aber erfolgreich. Puschmann vermutet: Beim Flugzeugbauer in Toulouse «wird man wahrscheinlich heute noch von den verrückten Deutschen erzählen, die sich während des tiefsten Lockdowns bei Airbus eingeschlossen haben, um ihren ersten A350 planmäßig zu testen und abzuholen».

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