Viel Zeit bleibt den Flugzeugbauern im Werk in St. Laurent in der kanadischen Provinz Québec nicht. Noch 1728 Stunden oder 72 Tage haben sie, um ihr eigenes Versprechen einzuhalten. 2012 werde der erste Jet der neuen C-Series den Erstflug absolvieren, erklärte Bombardier früher einmal vorschnell. Dann kam es zu Verzögerungen. Doch der Konzern glaubt noch immer daran, dass er den neuen Flieger rechtzeitig fertigbringt. Letzte Woche begann er nun mit der Herstellung des ersten Exemplars. Es soll für die Flugtests genutzt werden, wie die Kanadier in einem Communiqué mitteilten. Die Bauteile für die C-Series kommen von überall aus der Welt, vor allem aber aus den Bombardier-Werken im nordirischen Belfast und in China. Zusammengesetzt werden die Jets in Kanada. Der erste Jet der C-Series-Linie soll schon im kommenden Jahr ausgeliefert werden.
An welchen Kunden die erste Maschine geht, ist derzeit noch nicht bekannt. Das neue Flugzeug hat aber schon einen prestigeträchtigen Erstkäufer. Die deutsche Lufthansa bestellte 30 Jets des Typs CS100 für ihre Schweizer Tochter Swiss. Sie sollen ab 2014 zur Flotte stoßen. Insgesamt 352 Bestellungen, davon 138 feste, vermeldete Bombardier bislang für den Flieger. Er soll das Duopol von Boeing und Airbus aufbrechen – oder zumindest anbrechen. Bombardier will mit der C-Series-Linie eine ernsthafte Konkurrenz für die Single-Aisle-Flieger der beiden dominierenden Produzenten bieten. Mit Platz für 110 bis 150 Passagiere würde er die verkaufsstarken Kurz- und Mittelstreckenflieger A320 und B737 angreifen. Bombardier nennt als Vorteil ihrer C-Series, dass die neuen Flugzeuge etwa 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als die Produkte der Konkurrenz.
C-Series: Vollgas zum Erstflug
C-Series C100 von Bombardier: Enger Zeitplan.