Von der Kurz- bis zur Langstrecke: Neue Airbus-Modelle verdrängen ältere Jets und sichern dem Hersteller die Führung vor Boeing.
Europas Himmel wird immer moderner. Zumindest, was die eingesetzten Flugzeuge betrifft. Vor allem die neuesten Modelle von Airbus und Boeing setzen ihren Aufstieg fort, auch wenn technische Probleme und Lieferengpässe den Trend punktuell bremsen. Dies zeigen Zahlen der europäischen Flugsicherung Eurocontrol.
Bei den Kurz- und Mittelstreckenjets legte die Airbus-A320-Neo-Familie im Jahr 2024 weiter zu. Sie kommt jetzt auf einen Anteil von 31 Prozent der Gesamtzahl der Flüge Airbus-Modellen. Treiber dieser Entwicklung sind der A320 Neo und A321 Neo, die schrittweise ältere Modelle ablösen.
Allerdings sorgen Schwierigkeiten mit Pratt & Whitney-Triebwerken dafür, dass etliche Maschinen am Boden bleiben. Ein Großteil der europäischen Fluggesellschaften ist davon betroffen, auch die Lufthansa-Gruppe. Auch bei Boeing zeigt die Kurve nach oben: Die 737-Max erreichte 2024 einen Anteil von 21 Prozent aller Kurze- und Mittelstreckenflüge mit Boeing-Jets. Der Ausbau geht einher mit dem Rückgang der bewährten 737-800.
Im Langstreckenbereich ist bei Airbus zunehmend ein Generationswechsel zu sehen. A350 und A330 Neo brachten es 2024 gemeinsam auf 39 Prozent Marktanteil bei den Flügen mit Airbus-Großraumjets. Der A350 allein kam auf 28 Prozent und ist damit Haupttreiber für den Anstieg des Airbus-Anteils an allen Langstreckenflügen von 48 Prozent im Jahr 2023 auf 50 Prozent 2024. Der A330 Neo steigerte sich auf 10 Prozent und ersetzt nach und nach den A340 sowie A330.
Boeing ist im Langstrecken-Segment aktuell einzig mit einen Jet der neuen Generation vertreten: dem Dreamliner. Seit der Indienststellung der Boeing 787 im Jahr 2009 hat er sich zum dominierenden Modell entwickelt und kam 2024 auf 62 Prozent aller Boeing-Großraumflüge.