Letzte Aktualisierung: um 13:01 Uhr

Wut auf Lufthansa und Austrian

Air Berlin baut ab, Lufthansa pausiert und auch Fly Niki streicht Flüge. Der Flughafen Linz steht stark unter Druck. Die Regierung machte die Schuldigen schon aus.

Niedergeschlagene Köpfe in Oberösterreich: Im Sommer wurde bekannt, dass der Flughafen Linz die Charterflüge auf die Kanarischen Inseln verlieren wird. Und zur gleichen Zeit teilte die Lufthansa mit, dass sie die Flüge nach Frankfurt über die Weihnachtsferien einstellen wird. Und dann kam auch noch Air Berlin hinzu und strich die erst vor kurzem eingeführte Verbindung in die deutsche Hauptstadt wieder. Am 26. Oktober wird die letzte Maschine nach Berlin abheben. Seither herrscht am Blue Danube Airport, wie sich der Regionalflughafen Linz offiziell nennt, Katerstimmung. Dabei hoffte man nach Ablehnung der dritten Piste in München durch das Volk im letzten Mai noch, dereinst mehr Flüge zu bekommen. Der Oberösterreicher Landeshauptmann Josef Pühringer spricht denn auch von «heftigen Problemen».

Für den Politiker und Vertreter des Haupaktionärs des Flughafens Linz ist klar, wer Schuld am Desaster hat. Das Hauptproblem sei die «unfaire Behandlung» durch diverse Airlines bei der Preisgestaltung, so Pühringer. Allen voran Lufthansa mit ihrer Tochter Austrian Airlines. Sie würden Linz benachteiligen und mit teuren Flügen Passagiere zu ihren Drehkreuzen Wien und München umlenken, so der Pühringer gemäß den Oberösterreicher Nachrichten. «Da wird ein Flughafen einfach kaputt gemacht und ausgehungert», polterte Pühringer weiter.

Besser zusammenarbeiten

Ganz ohne Flüge bleibt Linz indes noch lange nicht. AUA fliegt mehrmals täglich nach Wien und zwei Mal täglich nach Düsseldorf. Lufthansa bedient mehrmals täglich die Strecke nach Frankfurt, Ryanair vier Mal wöchentlich die nach London Stansted. Fly Niki fliegt saisonal nach Ägypten und in die Türkei. Dennoch will die Regierung nun zusammen mit dem Flughafenmanagement alle Optionen prüfen. Vor allem wollen Österreichs regionale Flughäfen aber auch enger zusammenarbeiten, um besser auf die Fluggesellschaften einwirken zu können.