Seit der Schließung der Wizz-Air-Basis in Tuzla 2023 entfielen zahlreiche Direktverbindungen, darunter nach Berlin und Hahn. Nun sollen Subventionen helfen, diese Strecken wiederzubeleben.
Im Sommer 2023 gab Wizz Air bekannt, ihre Basis in Tuzla, der drittgrößten Stadt Bosnien und Herzegowinas, zum 12. September zu schließen. Infolgedessen verloren zahlreiche europäische Städte, darunter Berlin, Friedrichshafen, Köln/Bonn, Karlsruhe/Baden-Baden und Wien, ihre Direktverbindungen in die Industriestadt im Nordosten des Landes. Wizz Air begründete den Schritt mit einem veränderten wirtschaftlichen Umfeld.
Nach Plänen des Ministeriums für Handel, Tourismus und Verkehr des Kantons Tuzla ist dieser Zustand nicht vertretbar. Die Behörde plant Strecken nach Eindhoven, Malmö, Göteborg, Wien, Hahn und Berlin mit rund 615.000 Euro zu subventionieren. Der Antrag soll in der kommenden Woche abgesegnet werden.
Im Anschluss bekommen Fluggesellschaften fünfzehn Tage Zeit, ihre Angebote abzugeben. Der Minister für Handel, Tourismus und Verkehr des Kantons Tuzla, Almir Žilić, erklärte, dass die Einführung von Flügen zwischen Tuzla und EU-Städten die Zahl der Touristen steigern und die Wirtschaft positiv beeinflussen werde. Er wies darauf hin, dass auch andere Länder in der Region und die EU ähnliche finanzielle Anreize für Fluggesellschaften bieten.
Das Portal Ex-Yu Aviation spekuliert, dass die bevorstehende Ausschreibung auf Wizz Air abzielt. Die Fluggesellschaft hatte kürzlich die Wiederaufnahme der Verbindung zwischen Wien und Tuzla ab dem 15. Juni angekündigt. Zudem soll das Flughafenmanagement in Tuzla Gespräche mit Wizz Air über die Rückkehr von Flügen nach Malmö und Göteborg geführt haben.
Es ist nicht das erste Mal, dass in Tuzla versucht wird, mit Subventionen Fluggesellschaften anzulocken. Im November 2023 stellten die lokalen Behörden 1,27 Millionen Euro bereit, was dazu führte, dass Luminwings mit einer Boeing 737-700 Flüge nach Skavsta, Halmstad, Maastricht, Saarbrücken und Esbjerg aufnahm. Aufgrund von Streitigkeiten über die Subventionshöhe stellte die Fluggesellschaft die Verbindungen jedoch nach nur einem Monat wieder ein.