Mann am Flughafen: In den USA darf er die Schuhe künftig anbehalten.
Ab sofort

Schluss mit Schuhe-Ausziehen: USA kippen nervige Sicherheitsregel

Sie war ein Ergebnis der strikteren Sicherheitsregeln nach 2001 – jetzt wird sie still und leise abgeschafft: Eine der bekanntesten Regeln der Sicherheitskontrollen in den USA verschwindet.

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Schuld an der Regel ist Richard Reid. Der Brite versuchte am 22. Dezember 2001 ein Attentat auf Flug AA 63 von American Airlines von Paris nach Miami - mit in seinen Schuhen verstecktem Sprengstoff. 2006 führte die Verkehrssicherheitsbehörde der USA darum eine Regel ein, dass Passagiere bei der Sicherheitskontrolle ihre Schuhe ausziehen müssen. Seit Montag (7. Juli) ist das Geschichte.

Die Transportation Security Administration TSA hat ihre Richtlinien angepasst. Die Behörde erklärt, dass die Änderung sowohl auf technische Fortschritte als auch auf eine umfassende Neubewertung der Gefährdungslage zurückgeht.

An Flüssigkeit-Beschränkung hält die TSA fest

Moderne Kontrolltechnik ermögliche es heute, potenzielle Gefahren auch durch Schuhsohlen hindurch zu erkennen – ohne dass Passagiere ihre Schuhe ausziehen und in Socken oder barfuß durch die Kontrolle gehen müssen. Ausnahmen gibt es dennoch. Etwa für Menschen, deren Ausweise nicht den Real-ID-Standard einhalten, den die USA für Ausweisdokumente wie Führerscheine 2023 eingeführt haben. Und für jene, die in eine zusätzliche Kontrolle geraten.

Richard Reid: Waren in Tat und Wahrheit eine Bombe.

Die ebenfalls viel kritisierte Regel zum Mitführen von Flüssigkeiten bleibt in den USA derweil bestehen, laut aktuellen Planungen sogar bis mindestens 2040. Dabei hat sich auch bei der Flüssigkeitserkennung längst einiges getan. Neue Scanner, wie sie in Deutschland etwa in Frankfurt und München im Einsatz sind, können Flüssigkeiten deutlich besser erkennen und analysieren als die alten Geräte. Die TSA äußert sich dazu nicht.

Schuhbomber sorgte für schärfere TSA-Regeln

Richard Reid war den Behörden übrigens fast durch die Lappen gegangen: Im Dezember 2001 fiel er am Flughafen Paris-Charles de Gaulle durch ungepflegtes Erscheinungsbild, ein bar bezahltes One-Way-Ticket und fehlendes Gepäck auf. Die Sicherheitskräfte befragten ihn, doch ein konkreter Verdacht ließ sich nicht erhärten. Am Tag darauf bestieg er Flug AA63 nach Miami. An Bord wollte er die Zündschnur in einem seiner Schuhe mit einem Streichholz entzünden. Eine Flugbegleiterin bemerkte den Vorfall und schritt ein, wurde jedoch zu Boden gestoßen.

Mithilfe weiterer Crewmitglieder und Passagiere konnte der fast zwei Meter große Mann überwältigt und gefesselt werden. Er sitzt heute in den USA im Gefängnis. Die Auswirkungen seines Anschlagsversuchs waren nachhaltig – weltweit verschärften Sicherheitsbehörden ihre Regeln noch weiter, als nach dem 11. September 2001 ohnehin geschehen war.

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