Er ist einer der ganz großen im Lande. 22 Millionen Fluggäste benutzten vor der Pandemie den Flughafen Congonhas. Der Stadtflughafen von São Paulo war damit der zweitgrößte in ganz Brasilien.
Komplexer Betrieb...
Doch das Interesse ist minimal. Die Flughafenbetreiber Zurich Airport und Fraport, die beide bereits in Brasilien aktiv sind, haben beide bereits abgewunken. Und auch sonst ist São Paulo-Congonhas offenbar nicht wirklich begehrt. Nach 21 Tagen ist nur ein einziges Angebot eingegangen, wie die Zeitung O Globo schreibt.
Für das Desinteresse am zweitwichtigsten Flughafen Brasiliens gibt es mehrere Gründe. Zum einen hat die Regierung den Aeroporto de São Paulo-Congonhas in einem Paket zum Verkauf ausgeschrieben. Wer ihn will, muss auch die Flughäfen von Campo Grande, Ponta Porã, Corumbá, Santarém, Marabá, Altamira, Carajás, Uberlândia, Uberaba und Montes Claros übernehmen. Das macht den Betrieb komplex.
... und schwieriger Ausbau
Kommt hinzu, dass ein hohes Investitionsrisiko besteht. Um Congonhas internationale zertifiziere zu können, damit der Flughafen auch größere Flugzeuge empfangen kann, müsste eine neue Landebahn gebaut oder das Passagierterminal an einen anderen Standort verlegt werden. Der Betrieb würde in dieser zeit vorübergehend ruhen, was sehr teuer würde. Hinzu kommt der Widerstand gegen einen Ausbau, liegt der Flughafen Congonhas doch in einem dicht überbauten Gebiet mitten in São Paulo.
Bisher ist deshalb nur ein Gebot für den Flughafen eingegangen, vom Infrastruktur-Konzern CCR. Es wird deshalb damit gerechnet, dass nur der Minimalpreis von 740 Millionen real (umgerechnet 141 Millionen Euro) erzielt wird. Hinzu kommen Investitionsverpflichtungen von 3,3 Milliarden Real. Das Resultat der Auktion wird am 18. August bekannt gegeben.