Das neue Bordunterhaltungssystem Aerena: Zukunft für die Airlines der Lufthansa-Gruppe?

Das neue Bordunterhaltungssystem Aerena: Zukunft für die Airlines der Lufthansa-Gruppe?

Discover Airlines

Alleinkontrolle über Aerq

Lufthansa treibt eigenes Bordunterhaltungssystem voran

Die Lufthansa-Technik-Beteiligung Aerq und Discover Airlines testen ein neues Bordunterhaltungssystem. In Zukunft soll Aerena auch bei anderen Airlines zum Einsatz kommen. Der Konzern sichert sich darum die volle Kontrolle über den Hersteller.

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Der Antrag beim Bundeskartellamt trägt das Aktenzeichen B4-60/24. Er stammt vom 17. Mai 2024. Gestellt hat ihn Lufthansa Technik. Das Ziel: die Freigabe der Behörde für den «Erwerb der Alleinkontrolle über LG-LHT Aircraft Solutions GmbH, LG-LHT Passangers Systems GmbH und Aerq GmbH», wie auf der Webseite des Kartellamtes zu lesen ist.

Die Behörde hat bereits grünes Licht gegeben. «Abschluss: 12.06.2024 (Freigabe)», heißt es zum Antrag. Alle drei Firmen sitzen in Hamburg und sind Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa Technik und dem südkoreanischen Elektronikriesen LG Electronics. Nun darf die Lufthansa-Tochter alleinige Eigentümerin werden.

Welches Produkt Aerq so interessant macht

Im Zentrum steht die Firma Aerq. Das Unternehmen schreibt auf seiner Webseite über sich selbst: «Mit seinen Wurzeln in der Unterhaltungselektronik und der Luftfahrt nutzt es das umfangreiche Wissen beider Muttergesellschaften, um digitale Lösungen für Flugzeugkabinen zu entwickeln.» Man kümmere sich um Software, Hardware und Daten.

Auf eine Anfrage zur Komplettübernahme der Firmen verrät Lufthansa Technik, welches Produkt Aerq so interessant macht. «Das Unternehmen Aerq, das wir zusammen mit LG im Jahr 2019 gegründet und seitdem erfolgreich entwickelt haben, hat vor wenigen Wochen das neuartige Unterhaltungs- und Informationssystem Aerena bei Discover Airlines in Dienst gestellt», so ein Sprecher. «Das war ein großer Erfolg und wichtiger Meilenstein, um das Produkt auch bei weiteren Airlines an Bord zu bringen.»

14-Zoll-Bildschirme im Airbus A320

Discover Airlines hat das Bordunterhaltungssystem Aerena im Airbus A320 mit dem Kennzeichen D-AIUQ in Dienst gestellt. Der Jet fliegt für einen Testzeitraum von mindestens drei Jahren und trägt außen die Beklebung «Next level entertainment on board».

Airbus A320 mit dem Kennzeichen D-AIUQ: Hat eine besondere Ausstattung. Bild: Discover Airlines

Aerena besteht aus fest installierten 14-Zoll-Bildschirmen mit 4K-Auflösung. Die Steuerung erfolgt per Touchscreen, Reisende können zudem eigene Geräte und Kopfhörer via Bluetooth mit dem Bildschirm koppeln. Inhalte lassen sich personalisieren, Apps und Dienste einbinden - etwa um am Urlaubsziel Touren zu reservieren.

Beitrag für gesamte Lufthansa-Gruppe

«Anfang 2025 wird das Flugzeug zusätzlich mit der neusten Internettechnologie ausgestattet, was schnelles Surfen, Bezahl- und Buchungsfunktionen, Streaming und die Einbindung vieler weiterer Funktionen ermöglicht», kündigt die Fluggesellschaft an. In diesem Zuge ist auch geplant, dass Gäste während des Fluges über den Bildschirm Essen, Getränke und Produkte aus dem Bordshop bestellen und bezahlen können.

Aerena im Airbus A320 von Discover Airlines: 14-Zoll-Bildschirme. Bild: Discover Airlines

«Die Erkenntnisse, die wir während der Testphase sammeln, liefern einen wichtigen Beitrag bei der Weiterentwicklung des Inflight-Entertainment-Erlebnisses der gesamten Lufthansa Group», erklärt Maximilian Meintgens, bei Discover für Produkt und Marketing zuständig.

Teil von konzernweiter Initiative

Dass Aerena gruppenweit Bedeutung hat, zeigt sich auch dadurch, dass die Kooperation zwischen Aerq und Discover vom Lufthansa Group Innovation Runway unterstützt wird, einer konzerninternen Initiative für innovative Lösungen mit Potenzial für die Gruppe. Und die beantragte und freigegebene Komplettübernahme von Aerq macht deutlich, dass die Lufthansa-Gruppe die Entwicklung ab jetzt ganz in eigener Hand haben will.

Zu Details der Komplettübernahme will Lufthansa Technik sich nicht äußern. Es sei normal, dass sich bei Start-ups die Gesellschafterverhältnisse verändern könnten, so der Sprecher.

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