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Färöer verstaatlichen ihre Airline

Die Regierung der Inselgruppe will Atlantic Airways ganz übernehmen. Dabei geht es nicht um eine Zwangsrettung. Die Färöer machen ein gutes Geschäft.

Von der Finanzkrise blieben auch die Aktionäre von Atlantic Airways nicht verschont. 2009 waren die Papiere der Fluggesellschaft der Färöer-Inseln noch 180 Kronen wert. Danach sackte der Kurs bis fast auf die Hälfte ab. Doch seit 2012 geht es an der Börse wieder aufwärts. Kein Wunder – denn Atlantic Airways schreibt kontinuierlich Gewinne. Und das ist in der Luftfahrtbranche nicht der Normalfall.

Die Überschüsse der kleinen Fluglinie mit 172 Mitarbeitenden lassen sich sehen. 2010 transportierte sie 220’000 Passagiere und verdiente damit unter dem Strich 12,3 Millionen Kronen (rund 1,7 Millionen Euro). Ein Jahr später resultierte bei 260’000 Reisenden ein Gewinn von 22,5 Millionen, 2012 schaffte Atlantic Airways mit 266’000 Passagieren ein Plus von 14,0 Millionen. Davon profitierte auch die Regierung. Zwei Drittel der Dividenden flossen an sie. Ein Drittel ging an die privaten Aktionäre.

Färöer wieder alleinige Eigentümerin

Damit ist nun bald Schluss. Denn die Regierung hat beschlossen, dass sich Atlantic Airways von der Börse zurückzieht. Dazu werden die privaten Aktionäre ausgekauft. Die autonome Inselgruppe im Königreich Dänemark wird danach wieder alleinige Eigentümerin der Airline. Damit muss die Regierung die Dividenden nicht mehr teilen.

Gegründet wurde Atlantic Airways 1987, um das Monopol dänischer Fluglinien für Flüge auf die zwischen Island und Schottland gelegenen Färöer zu brechen. Von einem Flugzeug zu Beginn wuchs die Flotte bis heute auf vier Jets – drei Airbus A319-100 und ein Avro RJ100 – sowie zwei Hubschrauber. Neben Zielen im Inland und in Dänemark, Norwegen und auf Island fliegt Atlantic Airways auch direkt nach Barcelona, London Stansted und Mailand.