Doch die Covid-19-Pandemie stoppte die Traditionsstrecke der taiwanesischen Airline. Passagierflüge nach Taipeh machten keinen Sinn, denn: An einen regulären Flugbetrieb ist derzeit nicht zu denken. Die strengen Quarantäneregeln Taiwans verhindern bis heute, dass das Passagiergeschäft wieder in Schwung kommt. Wer nach Taiwan einreist, muss bis zu drei Wochen in Isolation. Das gilt auch für Transitreisende. Von und nach Taiwan fliegt deshalb nur, wer das auch muss. «Das ist eine echte Beeinträchtigung», sagt Edward Ho, General Manager von Eva Air Österreich und Zentraleuropa.
Alle 82 Passagierflieger im Betrieb
Im Juli soll dann ein Mal wöchentlich die Verbindung von Wien über Bangkok nach Taipeh hinzukommen. Doch die Situation ist aktuell so volatil, dass nichts wirklich sicher ist. Ob, auch wegen des Kriegs in der Ukraine, der Plan hält, werde laufend evaluiert, so Ho.
Von Luftraumsperren kaum betroffen
Immerhin: Von den Luftraumsperren sei die Fluglinie kaum betroffen, da die Flüge zwischen Europa und Taipeh einerseits wegen der Pandemie nach wie vor nur auf Sparflamme stattfinden, andererseits, weil schon lange über die Südroute und nicht über Russland geflogen werde.
Er bezeichnet Wien als ein wichtiges Drehkreuz im Streckennetz von Eva Air. Wachstumspläne seien von der Pandemie vereitelt worden. Doch die Airline will in Europa auch neue Ziele anfliegen. Neben London, Paris, Amsterdam und Wien sollen künftig auch Mailand und München angeflogen werden.
Auslastung von 20 Prozent
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie schwierig die Situation für Eva Air global ist. Im ersten Krisenjahr 2020 sind 2,3 Millionen Passagiere befördert worden, die Auslastung lag bei 50 Prozent. 2021 waren es nur 300.000 Passagiere, die Auslastung betrug noch 20 Prozent.
Die Pandemie war und ist für Eva Air eine große Herausforderung. Wie viele andere Fluglinien war das boomende Cargogeschäft ein Rettungsanker, aber auch die starke Konzernmutter Evergreen. Geflogen worden ist mit den Passagierflugzeugen, wobei Fracht auch in der Kabine befördert worden ist.
Keine Kündigungen
Gekündigt wurden in Taiwan keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie bekamen aber Angebote für andere Stellen im Konzern, für längere Pausen oder Weiterbildung, und es wurde die Zeit für diverse Trainings genutzt.