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Schlägt Etihad in der Schweiz zu?

Will die Golfairline bei der Regionalfluglinie Darwin Airline einsteigen? Das heißt es gerüchteweise in der Schweiz. Erste Treffen fanden offenbar bereits statt.

Eines ist klar: Die Manager der Golfairline waren schon in Lugano zu Besuch. «Sie kamen um unsere Anlagen zu besichtigen und unsere Wartung anzusehen», sagte Maurizio Merlo der Zeitung Corriere del Ticino. Die Bestätigung der Visite von Etihad durch den Geschäftsführer von Darin Airline befeuert nun die Gerüchte zusätzlich, die im Süden der Schweiz bereits seit einigen Tagen kursieren. Die Airline aus Abu Dhabi wolle groß bei der Regionalfluggesellschaft einsteigen, heisst es.

Offenbar sind die Gespräche bereits ziemlich konkret, auch wenn niemand derzeit etwas offenbaren will. Das Nachrichtenportal Ticino Online spricht unter Bezugnahme auf gut unterrichtete Kreise davon, dass Etihad 40 Prozent der Aktien von Darwin übernehmen wolle. So würde die Golfairline faktisch die Kontrolle bei der Schweizer Fluglinie übernehmen.

Doch wo bleibt die Logik?

Etihad verfolgt eine Strategie von Beteiligungen bei größeren und kleineren Fluggesellschaften. Equity Alliance Strategy nennt sich das. So stieg die Fluglinie bereits bei Air Berlin, Virgin Australia, Air Serbia, Air Seychelles oder Jet Airways ein. Sie verspricht sich davon nicht nur Kapitalgewinne, sondern auch Zubringerverkehr für das eigene Drehkreuz Abu Dhabi.

Im Falle von Darwin wäre die Logik indes nicht glasklar. Zubringerflüge ab Lugano nach Abu Dhabi sind direkt kaum zu machen. Zu klein ist der Flughafen im Kanton Tessin, zu klein auch ist das Einzugsgebiet. Darwin als reine Regionalfluggesellschaft würde auch nicht ins bisherige Beuteschema von Etihad passen. Ob es am Ende also zu einem Deal kommt, bleibt abzuwarten. Wie sagen die Italiener so schön: Se non è vero, è ben trovato. Wenn es nicht wahr ist, dann ist es zumindest schön erfunden.