Offiziell gibt es die Bestellung noch. «Wir haben einen gültigen Vertrag», sagt Embraers Zivilflugzeug-Chef John Slattery. Trotzdem habe man die Order von Skywest vorsorglich aus dem Auftragsbestand gestrichen. Zu groß sind die Unsicherheiten um sie, weil gewerkschaftliche Abmachungen es der amerikanischen Regionalairline noch gar nicht erlauben, die 100 bestellten Embraer E175-E2 einzusetzen.
Faktisch zeigt das Orderbuch für die kleinste Variante der neuen E2-Jets also eine Null an, während von der größeren E190-E2 70 Stück und der noch größeren E195-E2 154 Stück gekauft wurden. Slattery ist dennoch optimistisch, was die Variante betrifft. «Ich gehe davon aus, dass die E175-E2, wenn die Zeit reif ist, ein Drittel unserer Produktion ausmachen wird», sagt er im Gespräch mit Journalisten.
Neue Orders stehen offenbar an
Hintergrund für den Optimismus sind offenbar neue Orders, die gerade verhandelt werden. «Wir führen gute Gespräche über die E175-E2», so Slattery. Er hoffe, dass Embraer in den kommenden Monaten neue Bestellungen von Kunden außerhalb der USA bekannt geben könne. Etwas genauer umschreibt es der Ire so: «In Europa und noch anderswo.»
Vorteil Embraer
Trotzdem deutete Slattery eine freiwillige Verzögerung an. Man prüfe gerade, ob der Markteintritt der E175-E2 trotz Erstflug noch im laufenden Jahr «minimal» verschoben werde. Das habe aber nichts mit Problemen bei der Produktion von Embraer zu tun. «Wir könnten den Jet locker Ende 2021 auf den Markt bringen», so Slattery. Die mögliche Verschiebung ergebe sich aus Investitions- und Cashflow-Gründen. Zudem: «Wenn, dann wäre das eine Angelegenheit von Monaten, sicher nicht Jahren», so der Manager.