Letzte Aktualisierung: um 20:33 Uhr

Flughafen Pristina

Ein unerwarteter Verlierer der Germania-Pleite

Das Ende von Germania trifft nicht nur die deutschen Regionalflughäfen. Auch die Hauptstadt des Kosovo verliert die Airline mit den meisten Passagieren.

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Der Plan für den Ausbau stand schon fest: Ab dem 31. März 2019 wollte Germania einen Airbus A319 mit 150 Sitzen am Flughafen Pristina stationieren. Damit werde man zusammen mit dem Reisebüro Air Prishtina neue Verbindungen von der Hauptstadt des Kosovo nach Stuttgart, Hamburg und Hannover aufnehmen, verkündete die deutsche Fluggesellschaft im vergangen November. Die bestehenden Strecken nach München, Düsseldorf, Basel-Mülhausen und Verona werde man zudem weiterhin anbieten.

Der deutsche Botschafter Christian Heldt erklärte bei einer Pressekonferenz in Pristina: «Stolz und glücklich bin ich darüber, dass eine deutsche Fluggesellschaft diese wichtige Rolle einnimmt und bald auch mit kosovarischem Kabinenpersonal und anderem hier ansässigen Personal trainieren und arbeiten möchte.» Doch daraus wird nun nichts.

Größte Airline am Flughafen Pristina

Germania ist insolvent und hat den Betrieb eingestellt. Damit verliert der Flughafen Pristina die Fluggesellschaft, die dort die meisten Passagiere transportierte. Im vergangenen Jahr gingen von insgesamt knapp 2,17 Millionen Reisenden am Airport 321.499 auf das Konto von Germania, wie das Fachportal Ex Yu Aviation berichtet. Damit hatte die Airline ihre Passagierzahl am Flughafen im Vergleich zu 2017 um mehr als 9 Prozent gesteigert.

In der Rangliste der Fluggastzahlen in Pristina folgten hinter Germania im Jahr 2018 Easyjet, Edelweiss, die griechische Charterairline Orange2Fly, Turkish Airlines, Eurowings, Adria Airways und auf Platz 8 schließlich die Schweizer Germania Flug. Sie hebt trotz der Pleite ihrer deutschen Schwester weiter ab. Dem Flughafen Pristina war 2013 mit Belle Air Europe schon einmal die Fluglinie mit dem größten Passagieranteil weggebrochen.

Bulgarian Eagle soll offenbar übernehmen

Germania-Partnerin Air Pristhina sattelt kurzfristig auf andere Partner-Airlines um. Am Mittwoch (6. Februar) kamen zwischen München und Pristina sowie Düsseldorf und Pristina Adria Airways sowie Orange2Fly zum Einsatz. Für Flüge an den folgenden Tagen ist der nicht von Pleite betroffene Germania-Ableger Bulgarian Eagle eingeplant.