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Boeing 727

Ein Jetsetleben der anderen Art

Der Amerikaner Bruce Campbell hat eine alte Boeing 727 zu seinem neuen Heim gemacht. Er lebt seit vielen Jahren im Flugzeug, das in einem Wald in Oregon steh. Flieger seien perfekter Wohnraum, sagt er.

Bruce Campbell lebt im Flugzeug. Normalerweise heißt dieser Satz, dass jemand mehr reist, als dass er daheim ist. Im Fall des Amerikaners trifft das allerdings nicht zu. Er lebt in einer Boeing 727 in einem Wald außerhalb der Stadt Hillsboro bei Portland im Bundesstaat Oregon im Nordwesten der USA.

Glaubt man Campbell, dann ist die Nutzung alter Flugzeuge als Wohnraum die Zukunft. Für ihn gibt es nur wenig besser geeignete Arten, wie man mit den nicht mehr fliegenden Jets umgehen kann. Zwar stecke diese Entwicklung noch in den Anfängen, bei Campbell ist überzeugt, dass sich irgendwann größere Unternehmen darauf spezialisieren werden, Flugzeuge zu Wohnungen zu machen.

Geschichtsträchtiges Flugzeug

Die Jets seien perfekt geeignet, so Campbell. Man müsse nur wenig ändern, um Elektrizität, Lüftungen und Wasserleitungen für das Leben am Boden anzupassen. Zudem seien Sie sehr sicher und könnten auch Erdbeben besser standhalten als so manches Haus. Seit Ende der 90er-Jahre wohnt Campbell in seiner Boeing 727.  Damals bezahlte er für das Flugzeug 100.000 Dollar, schreibt er um seiner Homepage.

Es ist nicht irgendein Jet. Die 727 stammt von Olympic Airways. Das Flugzeug, so Campbell zu aeroTELEGRAPH, wurde damals genutzt, um den Körper des verstorbenen Reeders Aristoteles Onassis in seine Heimat zu transportieren. Mit dabei waren seine Frau Jackie Kennedy-Onassis und der damalige Senator Edward Kennedy.

Nicht ganz billig

Onassis wurde im Flieger mit dem Namen Mount Parnassus und der ehemaligen Kennung SX-CBC von Paris nach Athen in Griechenland geflogen, und dann weiter auf seine private Insel Skorpios transportiert, wo er begraben wurde. Bis der geschichtsträchtige Flieger im Wald vor Portland ankam, musste Campbell noch einiges investieren. Transport, Renovierung und andere nötige Arbeiten brachten die Gesamtkosten für das Projekt laut Campbell auf 220.000 Dollar. Heute dürften sie allerdings etwas höher ausfallen.

Für alle, die auch gerne in einem Flugzeug wohnen wollen, hat Campbell eine Botschaft: Es ist viel einfacher, als man denkt. Es koste natürlich etwas Geld, aber deutlich weniger, als man vielleicht fürchte, wie sein Beispiel zeige. Er rät Interessierten, bei Airlines und Flugzeugfriedhöfen anzufragen, ob es geeignetes Material gebe.