Letzte Aktualisierung: um 13:24 Uhr

Essen an Bord

Easyjet will mit Algorithmen den Müll reduzieren

Easyjet-Chef Johan Lundgren hat das Thema Big Data zur Priorität gemacht. Er ist überzeugt, dass das bereits Früchte trägt - etwa beim Thema Essen.

Wenn zu viel Essen an Bord geladen wird, hat das negative Folgen. Das Flugzeug wird schwerer und das erhöht den Treibstoffverbrauch. Zudem müssen teilweise noch gute Lebensmittel weggeworfen werden. Airlines suchen darum Wege, das zu verhindern. Bei Easyjet setzt man dafür auf Big Data.

«Wir haben uns in diesem Frühjahr angesehen, wie die Trolleys mit Essen bestückt werden», so Easyjet-Chef Johan Lundgren kürzlich zu Journalisten. Passagiere hätten sehr unterschiedliche Bedürfnisse, je nachdem, ob es sich um einen Morgen-, Nachmittags- oder Abendflug handle. Und die müsse man versuchen zu voraussehen.

«Millionen sparen und die Umwelt schonen»

Also setzte die Fluglinie einen Datenwissenschaftler darauf an, der sämtliche damit zusammenhängenden Informationen analysierte. «Er entwickelte einen Algorithmus, der es uns ermöglicht, unsere Beladung so zu optimieren, dass pro Flug drei Artikel weniger weggeworfen werden müssen», so Lundgren. Das klinge zunächst nach wenig. «Doch wenn Sie das auf all unsere Flüge hochrechnen, dann kann man da Millionen sparen und auch die Umwelt entsprechend schonen.»

Johan Lundgren, seit Dezember Chef der britischen Billigairline, hat das Thema Big Data denn auch zu einer seiner Prioritäten gemacht. Er plant, das Datenwissenschaftlerteam bei Easyjet massiv auszubauen. Denn das könne nicht nur zu enormen Einsparungen führen, sondern auch das Reiseerlebnis für die Kunden angenehmer gestalten.

Chief Data Officer statt Chief Commercial Officer

Wie wichtig Lundgren das Thema ist, zeigt auch eine der ersten Änderungen im Management, die der Schwede nach seinem Antritt vornahm. Die Rolle des Chief Commercial Officer wurde abgeschafft und durch einen Chief Data Officer ersetzt. Er wolle Easyjet zur Fluggesellschaft mit dem größten Know-how in Sachen Daten machen, kündigte Lundren Anfang des Jahres an.