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Easyjet: Sparsam auf dem Rollfeld

Die Billigairline testet ein neues System, das schon für weniger Emissionen sorgen soll, bevor ein Flieger überhaupt abhebt.

Dass Flugzeuge während der Reise die CO2-Bilanz nicht unbedingt verbessern, ist nichts neues. Aber schon auf dem Rollfeld fängt der Schadstoffausstoß an. Der Weg zur Start- und der von der Landebahn zum Gate trägt ebenfalls zum Treibstoffverbrauch eines Fliegers bei. Die Luftfahrtunternehmen Honeywell und Safran haben daher das Electric Green Taxiing System (EGTS) entwickelt, das den Treibstoffverbrauch am Boden stark reduzieren soll. Partner für die Testphase des Projekts ist die Billigairline Easyjet. Gemäß einer Mitteilung der Fluggesellschaft machen die Bewegungen auf dem Rollfeld immerhin vier Prozent des gesamten Treibstoffverbrauchs von Easyjet aus. 20 Minuten verbringen die Flieger dort im Schnitt – oder 3,5 Millionen Meilen im Jahr.

Bei der neuen Technik werden die Jets statt mit Treibstoff mit Elektrizität angetrieben. Am Fahrwerk sind Spezialmotoren angebracht, die von Hilfsgeneratoren angetrieben werden. Da sich diese direkt am Flieger befinden, ist an den Flughäfen keine zusätzliche Infrastruktur nötig. Die ersten Tests sollen 2013 starten. Damit will Easyjet gemäß Communiqué feststellen, ob sich tatsächlich Kerosin sparen lässt. Ist das der Fall, soll ab 2016 das neue System entweder an neuen Fliegern angewendet werden oder auch bei alten zum Einsatz kommen.

Sauber, Pünktlich, Preiswert

Der geringere Treibstoffverbrauch soll nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Ausgaben der Airline reduzieren. Zum einen sind die Steuern, die sie dafür entrichten müssen geringer, genauso wie die Kosten für den Treibstoff selbst. Außerdem soll sich die Lebensdauer der Haupt-Triebwerke verlängern und der Lärm an den Flughäfen dauerhaft sinken, wenn sich das System durchsetzt. Da der Gebrauch von Schleppern, um den Flieger zu bewegen, nicht mehr nötig ist, verringert sich auch die Gefahr von Staus auf dem Rollfeld und damit di Pünktlichkeit der Airlines, wie die Hersteller hoffen.