Easyjet greift British Airways an
Erdnüsse oder Freiflüge? Der Billigflieger attackiert die Konkurrentin mit einer neuen Kampagne frontal - und offeriert dabei gar Gratisflüge.
A319 von Easyjet: Einer von sechs Flügen der Airline war diesen Sommer verspätet.
A319 von Easyjet: Einer von sechs Flügen der Airline war diesen Sommer verspätet.
«Freiflug bei Verspätung oder lieber die liebe BA?» – das ist der Werbespruch einer Kampagne des britischen Billigfliegers. Easyjet bietet den Business-Flexi-Passagieren im Oktober und November Freiflüge an, falls ihr Flug mehr als 15 Minuten Verspätung hat – an ein Easyjet Ziel ihrer Wahl, das auch im Mittleren Osten oder Nordafrika liegen kann. «Wenn Sie aber lieber eine Entschuldigung und eine Tüte Erdnüsse hätten, empfehlen wir Ihnen unsere Konkurrenz», heißt es weiter.
Den neuen Flexi-Tarif hat die Airline erst im vergangenen Jahr eingeführt. Vorausgegangen war dem ein durchwachsener Sommer. Easyjet hatte mit Verspätungen und Flugausfällen zu kämpfen, was das Image bei den Reisenden stark belastet hatte. Daher arbeitet man nun an der Hebung der Beliebtheit. Die Kampagne zeige «das Vertrauen in unsere Stabilität und dass wir überzeugt vom Flexi-Tarif sind», so Easyjet-Chefin Carolyn McCall gemäß der Zeitung The Independent. Ein Ticket des neuen Tarifs kostet zwei- bis dreimal so viel wie ein normales, dafür haben die Passagiere einige Vorteile: Sie können das Flugdatum ändern, Gepäck ohne Gebühren an Bord nehmen – und sie werden beim Einsteigen bevorzugt.
Keine Freiflüge an Weihnachten und Silvester
Wenn sich an der Pünktlichkeit von Easyjet nichts fundamentales ändert, könnten auf die Airline ordentliche Ausgaben zukommen: Einer von sechs Flügen war in diesem Sommer um mindestens 15 Minuten verspätet. Ausgenommen aus dem Angebot sind allerdings fremdverschuldete Verspätungen, wie etwa durch Vulkanasche oder Streik. Wer seinen Gratisflug erhalten will, muss mindestens 14 Tage vorher buchen – das kann man noch bis März 2012. Weihnachten und Silvester schließt Easyjet als Reisedaten aus. British Airways reagierte prompt auf die Breitseite der Konkurrentin. Fliegen mit ihr sei immer eine Klasse besser, so ein Sprecher: Keine Gepäckgebühren, umsonst den Sitz am Vorabend des Fluges auswählen und keine Gebühr bei Kreditakrten-Zahlung – und eben keine Spielchen.