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Ferienflieger

Steigen Reiseveranstalter bei Condor ein?

Bekommt Condor Hilfe von ihren wichtigsten Kunden? Zumindest zwei Reiseveranstalter wollen eine Beteiligung am Ferienflieger nicht ausschließen.

Nach der Insolvenz des Mutterkonzerns Thomas Cook ist Condor auf der Suche nach einem oder mehreren neuen Eigentümern. Auch Reiseunternehmen wollen dabei einen Einstieg nicht ganz ausschließen. «Eine gesamthafte Übernahme von Condor kann ich mir nicht vorstellen», sagte der Zentraleuropa-Chef von DER Touristik, Ingo Burmester, gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. «Eine anteilige Beteiligung würde ich aber nicht grundsätzlich ausschließen.» Condor sei verlässlich, bei Kunden beliebt, und im Moment stelle «man steigende Buchungen für Sommer und Winter auf Condor-Flügen fest.»

Der Geschäftsführer von Schauinsland Reisen, Gerald Kassner, gab sich auf Nachfrage von aeroTELEGRAPH etwa zurückhaltender. Grundsätzlich habe man kein Interesse an einem Einstieg bei Condor, sagte Kassner, dessen Unternehmen schon an Sundair beteiligt ist. Allerdings schloss auch er nicht ganz aus, eine Minderheitsbeteiligung zu «überdenken».

Flöther zeigt sich optimistisch

Nach der Pleite von Thomas Cook hatten Manager von deutschen Reiseanbietern gegenüber dem Magazin Wirtschaftswoche schon anonym erklärt, dass sie auf ein Überleben der Fluggesellschaft hoffen. «Wenn jetzt Condor wegfällt, haben wir nur noch Tuifly. Aber die ist so klein, dass wir besonders auf der Langstrecke nur noch die Wahl haben zwischen Eurowings und Eurowings», erklärte einer der Manager.

Condor befindet sich mittlerweile in einem Schutzschirmverfahren. Der Sachwalter in diesem Verfahren, Lucas Flöther, gab sich im Gespräch mit dem Sender n-tv optimistisch: «Erste Zahlen, die wir gesehen haben, und erste Überlegungen, die mit uns geteilt wurden, sprechen dafür, dass die Condor langfristig überlebensfähig ist.» Laut einem Pressebericht soll auch der Billigairline-Investor Indigo Partners an Condor interessiert sein.