Das Bodeneffektfahrzeug oder Ekranoplan wurde im Sommer 14 Stunden lang geschleppt,...

Nachfolger des SeemonstersDer schwierige Landgang des Ekranoplans

In Russland wird ein riesiges Bodeneffektfahrzeug an Land gebracht. Der Transport des Nachfolgers des Kaspischen Seemonsters ist alles andere als einfach.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

In den Hafen- und Werftanlagen der russischen Stadt Kaspijsk an der Küste des Kaspischen Meeres lag ein Stück Luftfahrtgeschichte: das größte verbliebene Bodeneffektfahrzeug der Welt. Das Gefährt der sogenannten Lun-Klasse ist fast 74 Meter lang und hat acht Triebwerke. Dieses Ekranoplan, wie Bodeneffektfahrzeuge in Russland heißen, wird oft Kaspisches Seemonster genannt, auch wenn das eigentlich der westliche Spitzname seines versunkenen Vorgängers aus den 1960er-Jahren ist, der nochmal fast 20 Meter länger war.

Ende Juli begann für das rund 35 Jahre alte Ekranoplan eine große und hochsensible Reise. Innerhalb von 14 Stunden wurde das Gefährt von Kaspijsk aus mehr als 100 Kilometer nach Süden an die Küste vor der Stadt Derbent geschleppt. Beteiligt waren drei Schleppschiffe und zwei Begleitboote, während Pontons das alte Ekranoplan über Wasser hielten.

Schwieriger Weg an Land

In Derbent soll das Bodeneffektfahrzeug das Herzstück eines neuen militärischen Freizeitparks namens Patrioten-Park werden. Allerdings war mit dem Transport übers Wasser nur die erste Hürde genommen. Nun musste der Riese noch an Land gebracht werden, ohne Schaden zu nehmen. Dazu brauchte es das richtige Wetter und dann hielt auch noch einer der aufblasbaren Pontons dem Gewicht nicht Stand, der Rumpf wurde leicht beschädigt. So lag das Ekranoplan bis vor Kurzem noch in der Brandung am Strand.

Doch jetzt konnte das Gefährt, das einst nur fünf Meter über dem Wasser schwebte, dann mit Hilfe mehrerer Baufahrzeuge und Pontons komplett an Land gezogen werden. Khizri Magomedovich Abakarov, Ex-Bürgermeister von Derbent und Staatssekretär der russischen Republik Dagestan, zu der die Stadt gehört, sagte: «Die Arbeit ist äußerst schwierig, aber jetzt, da das Ekranoplan an Land gezogen wurde, wird es schneller gehen.»

Es sollten einmal acht werden

Geplant ist laut Abakarov, das Ekranoplan rund 150 Meter von der Küste entfernt auf einem Sockel zu installieren und zum zentralen Ausstellungsstück des neuen Parks zu machen. Im Inneren soll unter anderem eine Art Simulator errichtet werden, mit dem die Besucher die Reise in einem Bodeneffektfahrzeug nachempfinden können.

Die Lun-Klasse, auch Projekt Project 9038 genannt, sollte ursprünglich einmal acht Ekranoplanes mit Vorrichtungen zum Abschluss von Raketen umfassen. Fertig wurde allerdings nur das eine, welches jetzt in den Militärpark gebracht wird. Ein zweites Exemplar, das sich bereits im Bau befand, sollte schließlich als Such- und Rettungsgefährt fertiggestellt werden. Doch auch dieser Plan misslang aufgrund fehlender Finanzierung.

Mehr zum Thema

Skizze der Beriev Be-2500. Am Amphibienflugzeug wird seit Jahrzehnten gearbeitet.

Wird ein neues Kaspisches Seemonster geboren?

ms 21 310 zweiter prototpy

Diese fünf Systeme in der russifizierten Yakovlev MS-21 sind noch nicht russisch

Superjet 100 von Azimuth Airlines: Viel mehr Vorfälle als gedacht.

Russland stellt mehr als 50 Fluggesellschaften auf den Prüfstand

airbus a350 900 china southern

Trump-Regierung will chinesischen Airlines russischen Luftraum verbieten

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin