DB Cooper bald gefasst?
Die mysteriöseste Flugzeugentführung der USA steht kurz vor der Lösung - nach 40 Jahren hat das FBI eine heiße Spur zu «DB Cooper».
Phantombild von DB Cooper
Phantombild von DB Cooper
Es hört sich an wie ein spannender Krimi: Ein Mann kauft sich ein One-Way-Ticket von Portland nach Seattle. Im Flugzeug bestellt er sich einen Whisky, zündet sich eine Zigarette an – das durfte man 1971 noch – und schiebt der Flugbegleiterin unauffällig einen Zettel zu. Auf dem steht: «Ich habe eine Bombe im Handgepäck. Wenn nötig, werde ich sie auch benutzen. Ich will, dass Sie sich neben mich setzen. Das ist eine Flugzeugentführung.»
Der Mann, der seitdem als DB Cooper bekannt ist, ging mit dem, was jetzt kam, in die amerikanische Kriminalgeschichte ein. Die Stewardess sollte dem Piloten ausrichten, dass er vier Fallschirme und 200’000 Dollar haben wolle. Werde die Forderung erfüllt, so dürften die Passagiere das Flugzeug bei der Ankunft in Seattle verlassen, ohne zu Schaden zu kommen. Das FBI kam den Forderungen nach. Nachdem die Passagiere den Flieger verlassen hatten, hob die B727 der Northwest Orient Airlines wieder ab, nur mit Pilot, Co-Pilot, einer Stewardess und dem Entführer an Bord. Das Flugzeug musste kontinuierlich unter 3000 Metern fliegen. Cooper öffnete dann etwa 25 Meilen von Portland entfernt die hintere Flugzeugtür und sprang über der Cascades-Bergkette mit dem Fallschirm ab – er ward nie wieder gesehen.
Die einzige ungeklärte Flugzeugentführung der US-Geschichte
Dieser Fall blieb bis heute die einzige ungelöste Flugzeugentführung der US-Geschichte. Und, wie die britische Zeitung “The Telegraph” berichtet, könnte nun, 40 Jahre nach der Entführung, auch dieser bald gelöst sein – dank neuer Ermittlungsmethoden. Zigarettenkippen, die der Entführer im Flugzeug hinterlassen hatte, haben DNA-Spuren hinterlassen und das FBI hat auf dieser Grundlage einen neuen Verdächtigen. Die aktuelle Spur sei die “vielversprechendste seit Beginn der Ermittlungen” heisst es bei der Ermittlungsbehörde.
Wie die FBI-Sprecherin Ayn Dietrich der Zeitung sagte, sei der Name, auf den man nun gestoßen sei, bisher noch nicht in den Ermittlungen aufgetaucht. Und die Person habe eine «enge Verbindung zum Täter». Ein Objekt mit Fingerabdrücken sei zum Test in die FBI-Labors gegeben worden.
DB Cooper ist so etwas wie eine Legende in den USA. Zahlreiche Bücher, Filme und Lieder sind über die spektakuläre Flugzeugentführung schon erschienen. In der Stadt Ariel im US-Bundesstaat Washington gibt es sogar einen DB Cooper-Day, in dem der Entführer wie ein Held gefeiert wird.