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Dana Air: Fragwürdiger Neustart

Die nigerianische Fluggesellschaft nimmt den Betrieb wieder auf. Die geschieht, obwohl die Ursache des fatalen Crashs vom Juni ungeklärt sind.

163 Menschen kamen beim Absturz einer McDonnell Douglas MD-83 im Juni ums Leben. Die Maschine von von Dana Air stürzte beim Anflug in einen belebten Vorort der Hauptstadt Lagos, auch am Boden gab es deshalb zahlreiche Opfer. Was genau den Absturz kurz vor der Landung verursachte, ist noch nicht geklärt. In der Folge des Unfalls aber hatten die Behörden die Fluggesellschaft wegen Befürchtungen von Sicherheitsmängeln gegroundet. Nun darf sie wieder abheben – mit demselben Flugzeugtyp, der um Juni abstürzte. Fünf MD-83 stehen in der Flotte von Dana Air.

Die meisten Familien der Opfer erhielten immer noch keine Entschädigung und sind empört über die Flugerlaubnis. Die Behörden gaben Dana Air zwei Monate Zeit, um die Schulden bei den Angehörigen zu begleichen. Bisher wurden erst fünf Familien ausbezahlt. Die Airline schiebt das darauf, dass die Angehörigen nicht die nötigen Dokumente zur Verfügung gestellt hätten. Auch bei der Regierung gibt man im Grunde noch keine Entwarnung, was den Flugzeugtyp betrifft. Bis man über die Unglücksursache Klarheit habe, könne man keinen Kommentar dazu abgeben, so ein Regierungssprecher.

Keine Entwarnung

Doch vielleicht ist der Neustart für Dana Air auch selbst keine gute Idee. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, bietet die Fluglinie zwar Tickets für nur 90 Dollar und damit etwa den halben Preis der Konkurrenz an. Doch die Check-In-Schalter am Murtala Muhammed International Airport in Lagos blieben am Donnerstag (03. Januar) beim Neustart leer. Es dauere wohl noch eine Weile, bis man das Vertrauen der Passagiere wieder genieße, so eine Sprecherin von Dana Air.