Trotz politischem Tauwetter ist es Bürgern der Vereinigten Staaten noch immer verboten, nach Kuba zu reisen. Nur wer Familie auf der Insel hat oder für wissenschaftliche Zusammenarbeit oder religiöse Treffen hin will, bekommt eine Genehmigung. Dann darf er einen der teuren Charterflüge buchen.
Dennoch flogen und fliegen Jahr für Jahr Tausende Amerikaner einfacher und günstiger in den kommunistischen Staat - über ein Drittland. Denn Kuba stempelt US-Pässe nicht ab. So fliegt der an sich illegale Trick nicht auf. Besonders oft genutzt für einen solchen Umweg wurden die südlich von Kuba gelegenen Cayman Islands. Die Nationalairline Cayman Airways fliegt mindestens ein Mal pro Tag nach Miami und Havanna. Auch Chicago und New York stehen regelmäßig auf dem Flugplan.
Beobachter befürchtet massive finanzielle Folgen
Die Auslastung der Flüge dürfte nach Start der direkten USA-Kuba-Flüge sinken. Das befürchten zumindest einige besorgte Stimmen auf den Cayman Islands. Wer die Wahl habe, direkt zu fliegen oder den Umweg über den überfüllten Flughafen Grand Cayman zu nehmen, der werde nicht lange zögern, so ein Kommentator der Zeitung Cayman Compass. Er befürchtet massive finanzielle Folgen für Cayman Airways.
Seit 1977 in Staatsbesitz
Cayman Airways wurde 1968 von der costa-ricanischen Lacsa gegründet. 1977 ging sie in Staatsbesitz über. Heute hat die Fluglinie eine Flotte von 4 Boeing 737-700, 2 De Havilland DHC 6 Twin Otter und 1 Saab 340. Damit bedient sie zwölf Ziele in fünf Ländern.
Cayman Airways hat Angst vor neuen USA-Kuba-Flügen
Flieger von Cayman Airways: Die Airline fliegt oft nach Kuba.
Flieger von Cayman Airways: Die Airline fliegt oft nach Kuba.