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Ebace 2018

Business-Fliegerei hofft auf Impulse aus Genf

Ende Mai findet mit der Ebace die wichtigste europäische Messe der Businessfliegerei statt. Die Branche befindet sich mit neuen Herstellern und sinkenden Umsätzen im Umbruch.

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Vom 29. bis 31. Mai geht in Genf die 18. Ausgabe der European Business Aviation Convention & Exhibition über die Bühne. Die Ebace, so die geläufige Abkürzug, ist die wichtigste europäische Messe der Business-Aviation-Branche. Sie soll der Industrie nach einem weiteren schwierigen Jahr neuen Schwung verleihen.

Über 400 Aussteller werden an der Fachmesse in den Hallen der Genfer Palexpo dabei sein. Das Highlight der für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglichen Veranstaltung ist wie jedes Jahr das sogenannte static display auf dem Vorfeld des Flughafens. Mehr als 50 neue und gebrauchte Geschäftsreiseflugzeuge von allen wichtigen Herstellern werden dort in diesem Jahr gezeigt.

Das Beste aus Europa und Übersee

Potenzielle Käufer, Branchenvertreter und Journalisten können in Genf die neusten Produkte europäischer Hersteller wie Airbus, Dassault Falcon Jet und Pilatus sowie Fluggeräte von Bell (Helikopter), Boeing Business Jets, Embraer, Gulfstream und Textron Aviation vergleichen. Darunter befänden sich auch einige Neuheiten, die in Europa noch nie ausgestellt wurden, so Joe Hart, der für die Ausstellung verantwortlich ist.

An keiner anderen Veranstaltung in Europa sind so viele Fluggeräte für Geschäfts- und Privatkunden zu sehen wie in Genf. Von Helikoptern über Leichtflugzeuge und Propellermaschinen bis hin zu Businessjets mit interkontinentaler Reichweite − in Genf ist für jeden Geschmack und fast jedes Budget etwas dabei. Rund 13’000 Fachbesucher werden an der diesjährigen Ebace erwartet.

Kleinere Businessjets im Trend

Die Branche ist auf neue Impulse angewiesen. Auch zehn Jahre nach der internationalen Finanzkrise liegen die Verkaufszahlen bei den Businessjets weit hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Gemäß Herstellervereinigung General Aviation Manufacturers Association wurden im vergangenen Jahr 676 Businessjets ausgeliefert. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2008 waren es 1317 Flugzeuge gewesen.

Zudem zeigte der Trend 2017 zwar bei den ausgelieferten Businessjets im Vergleich zum Vorjahr leicht nach oben. Der Umsatz ging indes von 18,7 auf knapp 18 Milliarden Dollar zurück. Während die Verkäufe kleiner Geschäftsreiseflieger wie des Honda Jets zunahmen, wurde der Markt für mittlere und große Jets kleiner.

Golfairlines gegen Businessjets

Die tendenziell sinkende Attraktivität von Businessjets hat unter anderem mit den neuen First-Class-Angeboten der Golfairlines und anderer Fluggesellschaften zu tun, die ihren Kunden zunehmend das Gefühl vermitteln, alleine an Bord zu sein, vermutet der französische Aviatikexperte Gil Roy. Zugleich hätten die Flughäfen in der Abfertigung wichtiger und reicher Passagiere von Linienflügen große Fortschritte gemacht.

Die Hersteller versuchen in diesem umkämpften Markt mit Neuheiten und Updates bisheriger Maschinen zu punkten und so Kunden zurückzuholen. Doch während der Kuchen insgesamt eher kleiner wird, drängten in den letzten Jahren neue Hersteller in den Markt. Mit Pilatus, Cirrus Aircraft und Honda ist die Zahl der Anbieter von Businessjets in den letzten Jahren auf zehn gestiegen. Und die Neulinge bedrängen die etablierten Marken: Cirrus und Honda erreichten 2017 bereits einen Marktanteil von fast zehn Prozent.

Umweltbelastung im Fokus

Ein weiteres wichtiges Thema für die Business-Fliegerei ist die Umweltbelastung durch die eigenen Produkte. Immer mehr Hersteller werben mit besonders spritsparenden Maschinen oder anderen Technologien zur Verbesserung der Umweltbilanz. Und auch an der Ebace soll die Problematik in diesem Jahr zum Thema gemacht werden.

Die Aussteller betonen die vorbildliche Ausstattung der Genfer Palexpo-Hallen mit 15’000 Solarpanels auf den Dächern, sowie die eigene Recycling-Strategie. Teile der Ausstattung wie Bildschirme und sogar Teppiche werden auf verschiedenen Shows wiederverwertet und die Zahl der nötigen Transporte wird möglichst gering gehalten. Zudem hat der Flughafen Genf als 37. Flughafen weltweit sogenannte Klimaneutralität erreicht.