CRJ900: Ein unbekannter Kunde kaufte 10 Exemplare.

CRJ900 und Dash 8 Q400Bombardier feiert Erfolge - vorerst mit alten Modellen

Der kanadische Flugzeugbauer verkauft munter Flugzeuge. Doch statt C-Series sind es CRJ900 und Dash 8. Dahinter steckt wohl auch Taktik. Bald könnte das sich nämlich ändern.

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Gleich zehn Jets hat Bombardier dieser Tage verkauft - an einem unbekannten Kunden. Beim Auftrag mit einem Wert nach Listenpreisen von 472 Millionen Dollar geht es allerdings nicht um das neueste Modell der Kanadier. Der Deal betrifft 10 Flugzeuge des Klassikers CRJ900, den Bombardier in der neuesten Form seit zehn Jahren im Programm führt.

Bereits Anfang des Monats hatte Bombardier einen Verkaufserfolg verzeichnen können. Damals orderte Westjet 9 weitere Flieger. Auch da ging es aber um Turboprops des Typs Dash 8 Q400 und nicht um die C-Series. Stockt also die Verkaufsmaschine für den neuen Kurz- und Mittelstreckenjet bereits wieder, nachdem Bombardier mit der Order von Delta Air Lines für 75 CS100 im April sich den bis anhin größten Auftrag für die C-Series sichern konnte?

Große europäische Airline

Der Eindruck täuscht. Zum einen sind die Einnahmen aus den beiden Deals hoch willkommen. So kann Bombardier die finanziellen Polster dicker machen, die durch die Kosten- und Zeitüberschreitungen im C-Series-Programm gefährlich dünn geworden waren. Zum anderen handelt der kanadische Flugzeughersteller sicherlich taktisch. Am 11. Juli beginnt die Farnborough International Airshow, die größte Luftfahrtmesse der Welt. Es gibt wohl keine bessere Werbung als dort vor den Augen der gesamten Branche einen neuen Auftrag bekannt zu geben.

Und offenbar wird das auch passieren. Gemäß informierten Kreisen wird an der Messe «eine große europäische Airlinemarke» eine Order bei Bombardier platzieren. Es handelt sich dabei um einen neuen Kunden. Lufthansa kommt daher nicht in Frage. Die wahrscheinlichen Kandidaten sind Air France-KLM sowie die International Consolidated Airlines Group IAG, zu der unter anderem British Airways, Iberia und Aer Lingus gehören.

Konkurrent für Airbus und Boeing

Das C-Series-Programm würde damit umso mehr zum ernsthaften Konkurrenten für Airbus und Boeing. Genau das wollen auch einige Airlines explizit. So auch Lufthansa. «Wir waren der Meinung, dass es mehr Wettbewerb in diesem Markt geben sollte, mehr Innovation», sagte kürzlich Konzernchef Carsten Spohr. Darum habe man von Anfang an auf die C-Series gesetzt.

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