Letzte Aktualisierung: um 16:46 Uhr

Boeing will Indonesien helfen

Rasantes Wachstum, schwache Infrastruktur: Indonesiens Luftfahrt steht vor Problemen. Der Flugzeugbauer will helfen.

Um 18 Prozent soll der Luftverkehr in Indonesien in diesem Jahr zunehmen, prophezeit der Luftfahrtverband Indonesia Air Carriers Association. Eine wachsende und reisefreudige Mittelklasse feuert den Markt an. Gemäß der internationalen Luftfahrtorganisation Iata soll das Land schon in zwei Jahren der neuntgrößte Inlandsmarkt der Welt sein. Doch das hat auch eine Kehrseite. Indonesiens Infrastruktur ist dem Wachstum nicht gewachsen. Und das führt zu massiven Sicherheitsproblemen. Neben der Demokratischen Republik Kongo und Kasachstan gehört das asiatische Inselreich zu den Ländern mit den meisten in der EU gesperrten Fluglinien. Nur Airlines die sich von einer anderen Behörde haben zertifizieren lassen, sind davon ausgenommen – etwa die Nationalairline Garuda.

Nun geht das Land das Problem an – und erhält dabei nun auch Hilfe. Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing unterzeichnete mit dem Transportministerium des Landes eine Absichtserklärung, die zur Verbesserung der Luftfahrtsicherheit beitragen soll, berichtet das Fachmagazin Air Transport World. Es fokussiert sich in erster Linie auf die Ausbildung geeigneter Fachkräfte. Sowohl Piloten als auch Ingenieure sollen nach internationalen Standards geschult werden. Boeing will dafür sowohl Knowhow als auch Infrastruktur zur Verfügung stellen.

Nicht ganz uneigennützig

Ganz uneigennützig ist das von Boeing nicht. Der Flugzeugbauer sieht für den Markt in Südostasien, zu dem auch Indonesien gehört, einen großen Bedarf an Piloten und Technikern voraus. 47’000 Flugkapitäne für den kommerziellen Luftverkehr und 60’000 Techniker werden laut einer Studie des Unternehmens in den nächsten zwanzig Jahren gebraucht. Und die müssen eine gute Ausbildung haben. Denn nur so ist ein gesundes Wachstum des Luftverkehrs möglich – und damit auch die Garantie für weitere Flugzeugbestellungen gegeben.