Flughafen Viracopos: Hauptbasis von Azul.
Rückgabe der Konzession in Viracopos

Betreiber von brasilianischem Flughafen hat genug

Vor fünf Jahren übernahm ein privates Konsortium den Betrieb des brasilianischen Flughafens Viracopos. Doch die erhoffte Rendite blieb aus, deshalb wurde die Konzession nun an den Staat zurückgegeben.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Brasilien gilt in Sachen Luftfahrt als Eldorado. Denn das Land ist groß und der Mittelstand wächst trotz momentaner Politik- und Wirtschaftskrise. Der Inlandsverkehr wird sich deshalb in den kommenden zwanzig Jahren mehr als verzweifachen, schätzt beispielsweise Airbus.

Dennoch ist der Gewinn einer Konzession zum Betrieb eines brasilianischen Flughafens kein garantierter Jackpot. Das zeigt der Fall des Aeroporto Internacional de Viracopos. Der Flughafen der Großstadt Campinas bei São Paulo und die wichtigste Basis von Azul wurde 2012 in private Hände übergeben. Ein Konsortium bestehend aus zwei Finanzgesellschaften und dem französischen Flughafenbetreiber Egis übernahm damals die Führung.

Verspätung bei neuem Terminal

Doch die Gruppe bekam schnell Probleme. Denn zum einen hatte sie einen sehr hohen Preis für Viracopos bezahlt. Zum anderen schlitterte Brasilien danach in eine tiefe Krise. Die Passagierzahlen stiegen zum ersten Mal nicht mehr explosionsartig an. In den zehn Jahren vor der Übernahme durch die privaten Betreiber hatten sie sich noch verdreizehnfacht. Seither wachsen sie nur noch einstellig. Die Schere zwischen Ausgaben für die Konzession und Einnahmen ging auf.

Hinzu kamen Probleme beim Bau des neuen Terminals mit einer Kapazität von 25 Millionen Passagieren pro Jahr und 28 neuen Parkpositionen für Flieger mit Fluggastbrücken. Es hätte eigentlich zur Fußball-WM 2014 fertig sein sollen, wurde aber erst danach in Betrieb genommen. Vollständig eröffnet wurde es erst 2016. Die Baukosten stiegen durch Verzögerungen an. Andere versprochene Projekte wurden gar nicht realisiert.

Streit um Zahlungen

Wegen der Geldprobleme unterließ der Betreiber es seither, einen genügenden Unterhalt zu leisten. Deshalb hat er diesen Juli beschlossen, die Konzession an den Staat zurückzugeben. Die Regierung Brasiliens überlegt sich nun, die Konzession in der nächsten Runde der Flughafenprivatisierung erneut auszuschreiben. Gestritten wird nun über ausstehende Zahlungen und eine Entschädigung des Investors. Bis die Rückgabe geregelt ist, bleibt der jetzige Betreiber zuständig.

In Brasilien sind auch ein deutscher und ein schweizerischer Flughafen aktiv. Fraport ist für die Führung von Fortaleza und Porto Alegre zuständig. Zürich betreibt die Flughäfen von Belo Horizonte und neu Florianopolis.

Mehr zum Thema

Boeing 737 Max von Gol: Die Maschine bleib im Asphalt stecken.

Luftfahrtbehörde schränkt Betrieb an Flughafen ein, weil Jets im Vorfeld einsinken

ticker-gol-linhas-aereas

Zweiter Fall in einer Woche: Boeing 737 von Gol bleibt in Asphalt stecken

Team von Braspress Air Cargo: Die neue Airline hat ihren Erstflug absolviert.

Eine neue, bunte Frachtairline für das Amazonasgebiet

ticker-levu-air-cargo

Levu Air Cargo: Einziger Betreiber von Airbus A321 P2F in Amerika versucht Neustart

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin