Letzte Aktualisierung: um 19:02 Uhr

Entschädigungen

Ausländische Airlines drohen Israel mit langem Flugstopp

Auch ausländische Airlines müssen in Israel bei kurzfristigen Absagen die Passagiere entschädigen. Solange Krieg herrsche, müsste diese Regel ausgesetzt werden, fordern nun British Airways, Delta, Easyjet und Co. Sonst gebe es einen langen Flugstopp.

Nicht nur die Europäische Union und die USA kennen Fluggastrechte. Auch in Israel haben Fluggesellschaften Passagiere zu entschädigen, wenn sie Flüge kurzfristig annullieren. Bei Stornierungen, die weniger als 14 Tage vor dem Abflug erfolgen, müssen sie zwischen 1100 bis 1500 Schekel (etwa 274 bis 373 Euro) an die Gäste zahlen.

Genau das ist 15 ausländischen Fluggesellschaften vor dem Hintergrund der instabilen Sicherheitslage in der Region ein Dorn im Auge. Denn in den vergangenen Monaten mussten sie wegen des Krieges in Gaza und im Libanon und den Angriffen von verfeindeten Staaten auf Israel ihre Flüge immer wieder kurzfristig annullieren – obwohl sie selbst absolut nichts dafür konnten. Das kommt sie teuer zu stehen.

Es gab bereits einmal Spezialregelungen für den Krieg

In einem Brief an den Wirtschaftsausschuss der Knesset fordern nun 15 ausländische Airlines eine Änderung der Praxis, wie die Zeitung Haaretz berichtet. Die derzeitige Sicherheitslage mache Flüge nach Israel nicht nur riskant, sondern wegen den drohenden Entschädigungen auch teuer. Ohne eine Änderung des Gesetzes seien sie einem zu hohen finanziellen Risiko ausgesetzt, so die Unternehmen.

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören gemäß dem Blatt unter anderen British Airways, Delta Air Lines, Easyjet, Iberia und Wizz Air. Sie argumentieren, der Grund für die Stornierungen sei höhere Gewalt. Daher müssten sie auch keine Entschädigungen zahlen. Bereits früher gab es einmal eine Regelung für eine solch spezielle Situation, welche die Entschädigung in Kriegszeiten limitierte, allerdings nur für den Zeitraum vom 8. Oktober bis zum 30. November 2023.

Kaum noch ausländische Fluggesellschaften

Die Fluglinien fordern dringend eine befristete Gesetzgebung, um sie zu ermutigen, während des Krieges ihre Flüge nach Israel wieder aufzunehmen. Ohne diese Maßnahme werde der temporäre zu einem längerfristigen Flugstopp, erklären sie. Lufthansa Group beispielsweise hat ihre Flüge vorerst bis zum 25. November ausgesetzt. Nur noch ganz wenige ausländische Airlines fliegen aktuell ins Land, darunter Air Europa, Corendon, Etihad oder Hainan Airlines.