Letzte Aktualisierung: um 15:54 Uhr

Sanktionen

Ausbau von S7 Airlines in Deutschland gefährdet

Die russische Fluglinie stellt aufgrund von Sanktionen alle Flüge nach Europa ein, auch nach Berlin, Düsseldorf, München und Wien. Gefährdet ist zudem der Ausbau von S7 in Deutschland.

Zuerst traf es nur einige nationale Verbindungen. S7 Airlines beschloss nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und der Sperrung des Luftraums im Süden Russlands am Donnerstag (24. Februar), alle Flüge nach Anapa, Belgorod, Bryansk, Voronesh, Gelendzhik, Krasnodar, Lipetsk, Rostov am Don und Simferopol einzustellen. Einen Tag später wurden die Annullierungen umfassender.

Am Freitag (25. Februar) gab S7 Airlines bekannt, alle Flüge nach Europa bis zum 13. März einzustellen. Als Grund nannte die größte private russische Fluggesellschaft die «Sperrung des Luftraums durch europäische Staaten». Polen und Tschechien haben angekündigt, russischen Flugzeuge aus ihrem Luftraum zu verbannen, Großbritannien hat nur die staatliche Aeroflot ausgesperrt.

Große Umwege, Gefahr von Sanktionen

Das würde für S7 sehr große Umwege und entsprechende Zusatzkosten nötig machen, wollte sie weiterhin Ziele in Westeuropa ansteuern. Zudem drohen in Europa weitere Flugverbote und Sanktionen. S7-Eigentümer Vladislav Filev hat diverse gemeinsame Projekte mit dem russischen Staat, vor allem in der Raumfahrt.

Konkret streicht S7 Airlines ab dem 26. Februar die Flüge nach Alicante, Barcelona, Bologna, Burgas, Larnaca, Mailand, Nizza, Paphos, Paris, Thessaloniki, Varna und Verona. Aber auch die Verbindungen nach Deutschland und Österreich sind betroffen. Dort steuert die Fluggesellschaft Berlin, Düsseldorf, München und Wien an.

Ausbaupläne in Deutschland

Die Verstimmung zwischen Westeuropa und Russland wegen des Ukraine-Kriegs dürfte sich bis zum 13. März allerdings nicht gelöst haben. Und so droht S7 Airlines ein noch längerer Flugstopp. Daher verkauft sie vorerst keine Tickets für Europa-Flüge nach dem 13. März.

Vor allem ist auch der für den Sommer geplante Ausbau in Deutschland gefährdet. Zusätzlich zu den bisherigen Zielen will die Fluglinie Ende März und Anfang April eigentlich auch Flüge von Köln, Hannover und Frankfurt nach Moskau sowie von Frankfurt nach Novosibirsk aufnehmen. Zudem steht für den Dezember 2022 saisonal wieder Innsbruck im Flugplan.