In Island
Aus München kommender Jet entging knapp Katastrophe
Ein Flug von Icelandair aus München wollte in Keflavik landen. Doch auf der Piste befand sich ein anderes Flugzeug. Die Boeing 737 Max startete durch - und flog über die Boeing 757 hinweg.
Gefährlich nahe: 737 Max und 757, weiß eingekreist.
Gefährlich nahe: 737 Max und 757, weiß eingekreist.
Die Boeing 737 Max 9 kam aus München. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen TF-ICB flog am Nachmittag des 31. August von der bayerischen Landeshauptstadt zum Airport Keflavík auf Island. Doch Flug FI533 von Icelandair landete nicht im ersten Anlauf.
Der Jet startete etwa auf Höhe der Landeschwelle von Piste 01/19 durch. Laut dem isländischen Portal Flugblogg, das zuerst über den Vorfall berichtete, befand er sich zu diesem Zeitpunkt nur noch 15 Meter über dem Boden. Das Problem: Auf der Bahn befand ich ein anderes Flugzeug von Icelandair, das von dort gerade startete.
737 Max fliegt über 757 hinweg
Die Boeing 757-200 mit dem Kennzeichen TF-FIA überquerte laut dem auf Zwischenfälle spezialisierten Portal Aviation Herald rund eine Minute vor dem Durchstarten der Boeing 737 Max die Haltelinie auf der Start- und Landebahn. Dann beschleunigte sie. Als Flug FI592 hatte sie Mailand zum Ziel.
Am Ende ging alles gut. Die Boeing 737 Max flog schließlich über die Boeing 757 hinweg. Kurz danach drehte sie Richtung Westen ab, flog eine Schlaufe und landete rund 15 Minuten später auf Piste 10/28. Die Boeing 757 absolvierte ihren Steigflug ganz normal und flog ohne Probleme nach Italien.
Boeing 737 Max 9 von Icelandair: Ein Jet dieses Typs war in den Vorfall verwickelt. Bild: Boeing.
Untersuchungen laufen bereits
Doch die Situation hätte in einer Katastrophe enden können. Wie es zu all dem kommen konnte, ist bisher völlig unklar. Isavia, die staatliche isländische Flugsicherung und Flughafenbetreiberin, bestätigte gegenüber Flugblogg, dass es zu dem Vorfall gekommen ist, nannte aber keine Details. Man habe bereits eine interne Untersuchung eingeleitet sowie die zuständige Behörde informiert, so ein Sprecher.
Ragnar Gudmundsson, verantwortlicher Ermittler der Untersuchungsbehörde Rannsóknarnefnd samgönguslysa RNSA erklärte gegenüber dem Portal, man habe mit einer Untersuchung begonnen. Icelandair antwortet auf eine Anfrage von aeroTELEGRAPH zu dem Vorfall bis zum erscheinen dieses Artikels nicht.