Flieger von Swiss und Lufthansa: Geplant ist ein Personaltausch.

KabinenbesatzungAuch Lufthansa-Personal ärgert sich über Einsatz bei Swiss

Eigentlich sollten Lufthansa-Crews an Bord von Swiss-Flügen aushelfen. Doch nun gibt es auch vom Personal der deutschen Airline Widerstand.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Eigentlich schien alles in trockenen Tüchern zu sein. Kabinenpersonal von Lufthansa sollen ab Juli für bis zu neun Monate bei Swiss aushelfen. Sie erhalten dafür bei ihrem Arbeitgeber unbezahlten Urlaub. Von der Schweizer Airline wird ihnen in der Zeit ein Zimmer zur Verfügung gestellt und sie bekommen auch eine Sonderzahlung von 500 Franken pro Monat (480 Euro) für «zusätzliche Aufwendungen».

Doch noch ist nicht klar, ob die Personalausleihe wirklich zustande kommt. Denn in der Personalvertretung der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Lufthansa regt sich Widerstand. Unter anderem kritisiert sie in einem Schreiben an die Mitarbeitenden, das aeroTELEGRAPH vorliegt, dass einerseits Anträge auf unbezahlten Sonderurlaub abgelehnt würden, wenn es um private Belange wie ein Studium oder einen zweiten Job gehe. Dass aber andererseits den Mitarbeitenden für die Swiss-Aushilfe der Urlaub gewährt werde.

«Die Planer rotieren, die Crew geht auf dem Zahnfleisch»

«Wie kann es sein, dass eine Handvoll Menschen, die diesen Sonderurlaub dringend benötigt haben, eine Ablehnung erhalten, während er über einer anderen Belegschaftsgruppe wie mit der Gießkanne ausgegossen wird, nur um das Konzernoptimum zu retten?», heißt es in dem Schreiben. Zumal auch die Konditionen nicht sehr attraktiv seien, da die Stufensteigerung in der Seniorität, die unter anderem zusätzliche Privilegien etwa bei der Dienstplanung mit sich bringt, in der Zeit ruhe.

Was die Personalvertretung aber auch verärgert: Dass man Personal abgebe, während es bei Lufthansa selbst auch fehle. «Die Planer rotieren, die Crew geht auf dem Zahnfleisch», heißt es. Die Flieger gingen teilweise mit ein bis zwei Mitarbeitenden weniger raus, teils auch ohne Purser. «Es fehlen Kolleg:innen an allen Ecken und Enden und wir verteilen diese noch an Swiss», schreibt die Personalvertretung weiter. «Wir sagen ganz klar: Nein!»

Definitive Entscheidung beim Betriebsrat hängig

Bei Lufthansa hieß es dazu, dass die Pläne mit Swiss darauf keinen Einfluss hätten. Denn: Man habe damit explizit Mitarbeitende angesprochen, die aktuell keine gültige Lizenz haben. Das Trainingscenter von Lufthansa Aviation Training hat nämlich laut dem Schreiben aktuell auch nicht die Kapazitäten, alle zugleich «wieder in den Betrieb zu heben.» Die Personalvertretung verlangt aber, dass man wieder in die Schulung des eigenen Personals investiere und nach anderen Lösungen suche.

Von Swiss heißt es, dass der Einsatz der Lufthansa-Crews weiterhin geplant sei. «Eine definitive Entscheidung ist jedoch noch beim Lufthansa-Betriebsrat hängig», fügt ein Sprecher aber an.

Auch Swiss-Crews kritisieren Pläne

Nicht nur die Lufthansa-Crews sind sauer über die Pläne. Auch bei Swiss ärgerten sich einige Mitarbeitende. Konkret ging es um die Konditionen der Verträge. Sie seien besser als die eigenen, hieß es mitunter. Laut Swiss handele es sich dabei aber um keine Besser- sondern um eine Gleichstellung.

Mehr zum Thema

Airbus A340 von Swiss: Ab Sommer mitunter mit Verstärkung von Lufthansa unterwegs.

Verstärkung von Lufthansa sorgt bei Swiss für Ärger

Uniform einer Flugbegleiterin von Lufthansa: Bald bei Swiss an Bord zu sehen.

Lufthansa-Personal trägt an Bord von Swiss Lufthansa-Uniform

Flieger von Austrian Airlines, Lufthansa und Swiss: Im günstigsten Tarif gibt es keinen Wunschsitzplatz mehr.

Auch Austrian und Swiss verlangen Geld für Änderung des Sitzplatzes

Airbus A321 XLR beim Erstflug 2022: Lufthansa denkt über das Flugzeug nochmal nach.

Lufthansa prüft Airbus A321 XLR nun doch wieder genauer

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg