Letzte Aktualisierung: um 12:40 Uhr

Majestätsbeleidung

Angestellten von Thai Vietjet droht nach Aprilscherz Gefängnis

Am 1. April kündigte die thailändische Billigairline eine neue Route an - als Scherz. Nun drohen den Verantwortlichen von Thai Vietjet Gefängnisstrafen - wegen Majestätsbeleidigung.

Eigentlich  sollen Aprilscherze Menschen zum Lachen bringen. Doch es kommt auch immer wieder vor, dass einer der Witze nach hinten losgeht. In Thailand ist das nun im epischen Ausmaß passiert. Den Urhebern droht eine Gefängnisstrafe.

Social-Media-Mitarbeitende von Thai Vietjet Air kündigten am 1. April auf den Sozialen Medien eine neue Route an: Die Strecke zwischen München und Nan. Mit der Flotte des thailändischen Ablegers der vietnamesischen Billigairline ist das nicht annähernd möglich.

König und Gemahlin gemeint

Der Scherz zielte vielmehr darauf, den thailändischen König auf die Schippe zu nehmen. Denn Maha Vajiralongkorn oder Rama X. verbringt, was kein Geheimnis ist, sehr gern Zeit in München und in seiner Villa am Starnberger See. Seine Gemahlin Sineenat Wongvajiraphakdi, wurde in der Provinz Nan geboren. Keiner der beiden royalen Namen wurde im Tweet über die fiktive neue Strecke erwähnt.

Der König hatte Sineenat kurz nach seiner Krönung 2019 den Titel der königlichen Gemahlin verliehen. Anfang des Jahres hatte er das frühere Mitglied seiner persönlichen Leibwache geheiratet, die zur Königin Suthida wurde.

Vietjet Thai entschuldigt sich

Auch wenn alles eigentlich ziemlich unschuldig klingt: In Thailand herrschen mit die strengsten Gesetze gegen Majestätsbeleidigung. Bis zu 15 Jahre Gefängnis drohen Menschen, die das Staatsoberhaupt diffamieren. Auch gegen Thai Vietjet wird jetzt polizeilich in der Sache ermittelt. Die Mitarbeitenden, die für den mittlerweile gelöschten Post zuständig sind, müssen mit einer Strafe rechnen.

Der Chef der Fluggesellschaft hat auf die Empörung der Royalisten im Internet reagiert. Das verantwortliche Personal sei bis zum Abschluss einer Untersuchung suspendiert worden. «Ich möchte mich beim thailändischen Volk für diesen Vorfall entschuldigen», so Woranate Laprabang.