ATR 42 von Zimex Aviation: Die Airliner fliegt durch Turbulenzen.

ATR 42 von Zimex Aviation: Die Airliner fliegt durch Turbulenzen.

Zimex Aviation

Schweizer Fluglinie

Zimex verliert Großauftrag und muss Personal entlassen

Das Aus für die Postflüge in Schweden trifft die Schweizer Traditionsairline hart. Zimex Aviation verliert einen wichtigen Auftrag – und muss nun beim Personal den Rotstift ansetzen.

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Es ist ein lukrativer Auftrag. Seit fast fünf Jahren fliegt Zimex Aviation in Schweden Post durchs Land. Die ATR 42 der Schweizer Fluggesellschaft steuern von Stockholm aus Städte wie Göteborg, Lulea, Örebro, Umea und Visby an. «Schweden ist ein Land mit großen Entfernungen», sagte ein Manager von Post Nord einmal, «und um die Anforderung zu erfüllen, dass Briefe innerhalb von zwei Tagen ankommen müssen, brauchen wir Hilfe aus der Luft».

Doch damit ist in wenigen Monaten Schluss. Das schwedisch-dänische Logistikunternehmen hat beschlossen, alle Postflüge in Schweden im August einzustellen. Es setzt künftig ausschließlich auf den Transport per Bahn und LKW. Das Volumen an Briefsendungen ist in Europa seit Jahren rückläufig. In Dänemark hat Post Nord deshalb bereits beschlossen, die Zustellung von Briefen ganz einzustellen.

Zimex hat das Personal bereits informiert

Der Verlust des Post-Nord-Auftrags ist für Zimex Aviation ein schwerer Schlag. Er hat zur Folge, dass die über 50 Jahre alte Fluggesellschaft schmerzhafte Einschnitte vornehmen muss. «Aktuell befinden wir uns in einer Konsultationsphase im Rahmen eines möglichen Personalabbaus», bestätigt eine Sprecherin gegenüber aeroTELEGRAPH. Das Personal wurde vergangene Woche über die schwierige Lage informiert.

Diese Vorgehensweise schreibt das schweizerische Arbeitsrecht vor, wenn es um eine Massenentlassung geht. Ziel der Konsultation ist es, das Ausmaß zusammen mit der Belegschaft möglichst gering zu halten. Zimex beschäftigt rund 300 Personen, aber nur rund ein Drittel davon ist in der Schweiz beschäftigt.

Wet-Lease-Markt «von Natur aus dynamisch»

Es seien deshalb auch noch «keine endgültigen Entscheidungen getroffen» worden, so die Sprecherin. Man könne weder sagen, um wie viele Stellenprozente es gehe, noch, was die möglichen Maßnahmen für die Flotte bedeuten würden. Kenner der Verhältnisse sprechen jedoch davon, dass es um den Abbau einer beträchtlichen Anzahl von Stellen geht. Ausgesprochen werden die Kündigungen im Mai.

Zimex betont, dass die Wet-Lease-Branche «von Natur aus dynamisch» sei. «Verträge fallen weg, Aufträge entwickeln sich, neue Chancen entstehen», so die Sprecherin. Unternehmen passten ihre Flotten- und Betriebsstrukturen laufend an diese Gegebenheiten an. Zimex sei aber ein etabliertes und finanziell stabiles Unternehmen. «Auch unter veränderten Rahmenbedingungen sind wir zuversichtlich, unsere etablierte Stellung in unserer Nische erfolgreich zu behaupten», sagt sie.

Flotte von 16 Flugzeugen

Zimex ist Erfolgsgeschichte:1969 gegründet, flog die Schweizer Fluggesellschaft lange Zeit mit De Havilland Canada DHC-6 Twin Otter in entlegenen Gebieten Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens. Zur Kundschaft gehören Ölkonzerne, internationale Hilfsorganisationen und Uno-Agenturen.

Vor zehn Jahren expandierte sie in den europäischen Markt für Express-Luftfracht. Dazu schaffte sie sich größere Flieger an. Inzwischen betreibt sie neben elf Twin Ottern auch zwei ATR 72 und drei ATR 42. Drei davon stehen aktuell noch in Schweden im Einsatz.

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