Boeing 747 von Lufthansa: Herausfordernde Weltlage für die Langstrecke.
Unsicherheit

Wie Lufthansa und Swiss jetzt ihr USA-Geschäft planen

Was wird an Küchentischen in Deutschland, Österreich und der Schweiz über Urlaub in den USA gesagt? Lufthansas Konzernchef Carsten Spohr hat dazu eine Vermutung - und eine Hoffnung.

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Obwohl der Ton zwischen Donald Trumps USA und Europa rauer geworden ist, spürte die Lufthansa-Gruppe im ersten Quartal keine sinkenden Fluggastzahlen von und nach Nordamerika. Diese stiegen sogar. Ebenso die Durchschnittserlöse.

«Im zweiten Quartal ist von einer Eintrübung bisher nichts zu spüren», sagte Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr in einem Pressegespräch. Generell gelte: «Die Vorausbuchungszahlen in allen Verkehrsgebieten liegen auf und zum Teil auch über Vorjahresniveau.» Für das gesamte erste Halbjahr gehe man daher von einer positiven Entwicklung aus.

Leichte Abschwächung im dritten Quartal

«Für das dritte Quartal ist die Sichtbarkeit geringer», so Spohr. «Aber wir sehen erste Anzeichen einer leichten Abschwächung, zumindest was die Buchungseingänge der letzten vier Wochen angeht, die sich etwas verlangsamt haben, mit starkem Fokus auf den günstigsten Reiseklassen in der Economy Class zu Zielen in den USA.»

Für das vierte Quartal hat Lufthansa sowieso eine Reduzierung des Wachstums von 6 auf 3 Prozent auf dem Nordatlantik vorgesehen. Sollten sich das Geschäft verschlechtern, hält sie sich offen, schon im dritten Quartal zu reduzieren.

Spohrs Gedanken über Küchentischgespräche

Derzeit «wäre es aber verfrüht, von einer kompletten, strukturellen Abkühlung der Nachfrage zu sprechen», so Spohr. Auch, weil in volatilen Zeiten kurzfristiger gebucht werde.

«Gerade, wenn es hier um Urlaubsreisen in die USA geht, besonders aus dem österreichischen, deutschen und schweizerischen Markt, kann man sich sicher das eine oder andere Gespräch am Küchentisch vorstellen, bei dem Familien gesagt haben: Ob wir da jetzt wirklich hinwollen, wissen wir noch nicht», so der Manager.

Lufthansa hofft auf kurzfristigen Nachholeffekt

Man erwarte daher einen Nachholeffekt, da etwa die Debatte über Zölle an Schärfe abgenommen habe. Zudem steige schon aktuell die Nachfrage aus den USA und dort seien die Durchschnittserlöse höher.

Auf Nachfrage von aeroTELEGRAPH erklärte Spohr zur Nachfrage im USA-Geschäft: «Je höherwertiger die Klasse, um so geringer ist die Abschwächung im Markt - Frist Class, Business Class und Premium Economy laufen hervorragend.» Selbst in der Economy Class sehe man in den günstigen Klassen eine stärkere Abschwächung als in den höherwertigen.

«Warum wir die Preise nicht nachhaltig senken wollen»

«Und das ist auch der Grund, warum wir die Preise nicht nachhaltig senken wollen», so der Lufthansa-Chef. «Denn wenn eine Familie in den letzten vier Wochen entschieden hat, dieses Jahr nicht in die USA zu reisen aus Deutschland, dann tut sie das auch nicht, wenn wir den Preis um fünf Prozent senken.» Daher warte man ab, ob Buchungen von bisher Unentschiedenen noch kurzfristig kommen. «Sonst würden wir auch mit Kapazitätsmaßnahmen reagieren», so Spohr. Sprich: Lufthansa würde das Angebot kürzen.

Die Schweizer Konzerntochter Swiss nutzt dagegen durchaus punktuell Preissenkungen im USA-Verkehr. Zwar sei es noch sehr früh, um die Buchungslage wirklich abschließend beurteilen zu können, so Finanzchef Dennis Weber. Man erkenne aber gewisse erste Tendenzen bei Buchungen von Kundinnen und Kunden aus der Schweiz und dem angrenzenden Ausland.

Swiss testet Stimulierung der Nachfrage Richtung USA

«Wir sehen da erste Bremsspuren für Sommer und Herbst», sagt Weber. Das gelte nicht für die First und Business Class, sondern für die Economy Class. Gebe es gewisse besonders schwache Tage, teste man aktuell, mit Aktionen die Nachfrage Richtung USA zu stimulieren. Derweil sei die Nachfrage von Kundinnen und Kunden aus den Vereinigten Staaten eh konstant hoch.

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