Die britische Billigairline baut am größten Schweizer Flughafen stark aus. Im Sommer fliegt sie 14 Ziele an. Das hat auch mit einem Strategiewechsel von Easyjet zu tun.
Es gibt eine neue Nummer zwei nach der Lufthansa-Gruppe am Flughafen Zürich: Easyjet baut aus und bietet im Sommer 14 Ziele ab dem größten Schweizer Flughafen an. Rom wird sogar zwei Mal täglich bedient - eine Folge der Übernahme von ITA Airways durch Lufthansa.
Zudem geht es seit dem 30. März nach Palma de Mallorca, gefolgt von Malaga am 31. März und Faro am 1. April. Ab Mai folgt die Strecke nach Edinburgh und von Juni bis August wird Olbia fünf Mal pro Woche bedient. Im Winter kommen zudem Flüge aus London-Stansted hinzu. Sie bringen Skitouristinnen und -touristen ins Land. Hingegen werden einzelne andere Flüge - etwa nach Olbia - nur im Sommer bedient.
Doch wieso ist Zürich wieder interessant für Easyjet? Lange hieß es, die Gebühren seien zu hoch und der verspätungsgefährdete Betrieb in Zürich lasse sich mit den Ansprüchen einer Billigairline nur schwer vereinen. Thomas Haagensen, Direktor Märkte Europa bei Easyjet, erklärt verschiedene Gründe für den Ausbau ab Zürich.
«Früher hatten wir mehr Basen an großen Flughäfen», erklärt er. Inzwischen setze Easyjet aber darauf, Basen eher an den populären Destinationen - wie eben zum Beispiel Palma de Mallorca oder Malaga - zu eröffnen. Von denen aus lasse sich Zürich dann günstig anbinden, ohne dass man Flugzeuge in der Schweiz stationieren muss.
So sind denn auch die Flugzeuge, die nach Zürich fliegen, keine der Schweizer Tochter Easyjet Switzerland. Denn die sind allesamt in Basel und Genf stationiert. Auf diesen Flughäfen ist Easyjet mit 55 und 47 Prozent Marktanteil vertreten.
Zudem setzt Haagensen große Hoffnungen in das Potenzial von Easyjet Holidays. Den hauseigenen Reiseveranstalter gibt es seit 2019, doch seit dem Ende der Einschränkungen durch die Pandemie wächst er kräftig. 2,6 Millionen Kundinnen und Kunden buchten 2024 Ferien bei Easyjet. Für 2025 ist ein Wachstum von 25 Prozent geplant.
In der Schweiz ist das Angebot erst seit 2024 verfügbar. Kunden ab Zürich haben laut Haagensen demnächst Zugang zu 400 Hotels an den entsprechenden Zielen. Doch es geht auch umgekehrt. «Zürich ist auch als Destination interessant», so Haagensen. Denn der Trend gehe auch im Veranstaltergeschäft zu Städtereisen.