Kabinenpersonal von Transavia: Im Winter droht kein Zwangsurlaub mehr.

Billigairline von Air France-KLMTransavia schickte Beschäftigte in Zwangsurlaub - und der Staat zahlte

Die niederländische Billigairline bricht mit einer umstrittenen Praxis. Bisher schickte Transavia einen Teil ihres Kabinenpersonals in den Winterzwangsurlaub und ließ die Gehälter vom Staat zahlen. Damit ist nun Schluss.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Dass an europäischen Flughäfen im Winter weniger los ist als im Sommer, ist ganz normal. Die Hochsaison ist in den wärmsten Monaten des Jahres. Dementsprechend fahren Fluglinien ihre Kapazitäten hoch und vergrößern ihre Flotten mit Wet-Lease-Flugzeugen. Wenn die Nachfrage nachlässt, enden die Verträge wieder.

Transavia bedient sich seit Jahren einer ähnlichen Praxis: Nur geht es dabei nicht um zusätzliche Flugzeuge, sondern um Personal. Im Jahr 2014 hat die niederländische Billigtochter von Air France-KLM die sogenannte 46-6-Regelung eingeführt. Die Mitarbeitenden sind 46 Wochen im Jahr beschäftigt und haben zwischen November und Januar sechs Wochen Urlaub.

Staat zahlte bisher die Gehälter

Allerdings trifft der Begriff Urlaub nicht ganz zu. In dieser Zeit erhalten die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter kein Gehalt von Transavia, sondern vom Arbeitsamt. Dennoch bleiben sie weiterhin bei der Airline angestellt und sind nicht arbeitslos. Laut der niederländischen Arbeitsvermittlungsbehörde UWV nutzt Transavia ein System, das eigentlich dazu vorgesehen ist, Mitarbeitende zu schützen, wenn ihr Arbeitgeber ihnen für einen bestimmten Zeitraum im Jahr keine Arbeit anbieten kann.

Aktuell nutzen etwa 300 bis 400 Beschäftigte das System, durch das Transavia jährlich rund 1,5 Millionen Euro einspart. Im Gegenzug hat diese Regelung die niederländischen Steuerzahler in den vergangenen zehn Jahren Millionen gekostet. Die Praxis wurde im März 2025 durch das Portal Follow the Money aufgedeckt.

Nicht alle Beschäftigten von Transavia glücklich

Nun hat die Fluggesellschaft reagiert und bekanntgegeben, dass sie keine neuen Verträge dieser Art mehr abschließen wird. Alle betroffenen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter erhalten stattdessen einen regulären Vertrag. Transavia hat signalisiert, dass im Winter für alle Beschäftigten in der Spitzen-/Nebensaison Arbeit vorhanden ist. Damit muss der Staat nicht mehr einspringen.

Doch nicht alle Beschäftigten sind über diese Regelung glücklich, wie Follow the Money in einem zweiten Artikel berichtet. Ein Teil des Kabinenpersonals von Transavia äußert Besorgnis, dass sie mit der Neuregelung ihre garantierten sechs Wochen verlieren. Die Airline kündigte Lösungen an. Beschäftigte haben die Möglichkeit, zusätzliche Urlaubstage zu nehmen, zu erwerben oder unbezahlten Urlaub in Anspruch zu nehmen.

Transavia will Missbrauchsvorwürfe vermeiden

Ein Transavia-Sprecher erklärte, dass das Unternehmen nach den Diskussionen über Arbeitslosengeld in verkehrsschwachen Zeiten den Anschein von Missbrauch vermeiden wolle.

Mehr zum Thema

ticker-transavia

Transavia mit neuen Sommerrouten

ticker-transavia

Transavia mit sechs neuen Sommerzielen ab Amsterdam

ticker-transavia

Transavia fliegt mit Airbus A321 Neo nach Oujda in Marokko

ticker-transavia

Transavia startet Plattform für Ticketweiterverkauf

Video

Boeing 777-9: Das Flugzeug wird wohl sechs Jahre verspätet sein.
Das neue Langstreckenmodell bleibt ein Sorgenkind: Statt 2026 wird die 777X wohl frühestens 2027 in den Liniendienst starten - bei Erstbetreiberin Lufthansa. Das bedeutet für Boeing hohe Zusatzkosten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Das neue Sicherheitsvideo von Air France: Elegant, optisch stark und nicht überfrachtet.
Von Lego-Figuren bis Promis. Sicherheitsvideos von Fluggesellschaften haben sich zu kleinen Kunstwerken entwickelt. Das sind die Favoriten unserer Redaktion.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Große Schäden an beiden Flugzeugen: Die beiden Bombardier CRJ 900 nach der Kollsion.
Auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia kollidierten zwei Bombardier CRJ 900 beim Rollen. Die Tragfläche des einen traf das Cockpit des anderen Jets von Delta Air Lines.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin