Airbus A330 von Air France: In Damaskus betankt.

Syrien-Flug «enorme Dummheit»

Die Landung eines Airbus A330 von Air France in Damaskus zur Betankung sorgt für Ärger. Nun schaltet sich auch die Regierung ein.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Laurent Fabius ist außer sich. Es sei «unverständlich und gefährlich», dass Flug AF562 von Air France am Mittwochabend in Syrien gelandet sei, um notfallmäßig Kerosin zu tanken. Man solle sich nur einmal vorstellen, was passiert wäre, wenn die syrischen Behörden den Airbus A330 durchsucht und die Identitäten der Passagiere festgestellt hätten, so der französische Außenminister am Samstag gegenüber der Tageszeitung Le Parisien bei seiner Rückkehr von einer Reise in den Nahen Osten nach Paris. Denn im Flieger saßen neben dem französischen Botschafter im Libanon auch diverse Libanesen, die gegenüber dem Regime in Damaskus sehr kritisch eingestellt sind.

Der französische Staat hält bis heute 15,7 Prozent des Kapitals der Muttergesellschaft Air France-KLM. Fabius will vom Management deshalb als Großaktionär weiterführende Erklärungen, weshalb die Operationszentrale in Paris entschied, die Maschine mit 174 Fluggästen und elf Besatzungsmitgliedern an Bord beim Landeanflug auf Beirut nach Damaskus umzuleiten. Air France habe eine «enorme Dummheit» begangen, so das Regierungsmitglied. Militante Schiiten hatten am Mittwoch die Straße zum Flughafen Beirut besetzt. Die Airline hatte daraufhin Angst, dass die Protestierenden die Passagiere auf ihrem Weg in die Stadt behelligen könnten. Air France beschloss daraufhin, den Flug umzuleiten. Doch viel Treibstoffreserve hatte der Airbus nicht mehr. Und weil sie für Jordanien nicht genug rasch eine Bewilligung erheilt, flog die Maschine dann nach Damaskus.

Passagiere um Bargeld gebeten

Wir ungeplant und chaotisch das Manöver ablief, zeigt sich vor allem an einem Fakt. Zuerst war sich die Crew nicht einmal sicher, ob sie in Syrien Treibstoff bekommen würde. Sie fragte daraufhin die Passagiere der Businessklasse, wieviel Bargeld sie bei sich hätten, wie Air France später bestätigte. Die Besatzung habe gesagt, man brauche 15'000 Euro, erklärte ein Reisender. «Es war eine schreckliche Nacht. Wir saßen zwei Stunden in Damaskus fest. Wir durften die Jalousien nicht öffnen. Der Kapitän sagte uns, wir dürften keine Videoaufnahmen oder Fotos machen», so ein Reisender. Der Airbus war offenbar von Soldaten umstellt, wie ein anderer Passagier schon früher erzählt hatte. Am Ende brachte Air France das Geld ohne Hilfe der Fluggäste auf. Die Maschine flog dann nach Larnaca auf Zypern weiter.

Mehr zum Thema

Ryanair Malta Air Boeing 737-800 Landung

Können Sie diese Falschaussagen über die Luftfahrt aufdecken?

Flieger von Air Canada: Kanada erlebt einen Tourismusboom.

USA sind out - noch nie gab es so viele Flüge aus Europa nach Kanada

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Platz 7: Barcelona
55 Millionen (+10,3 Prozent vs. 2023, +4,4 Prozent vs. 2019)

Europas beliebteste Flugrouten im Sommer 2025

Video

bc739bf0-11d1-4748-a304-92a74b617b68
Kaum zurück in der Flotte, sorgt der frisch überholte Superjumbo bereits für Probleme. Der Airbus A380 erreichte Los Angeles planmäßig, doch am Boden zeigte sich ein beschädigter Vorflügel. Qantas muss nun mehrere Tage auf den Airbus A380 verzichten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
heraklion bauern protest
Bei Protesten auf der griechischen Insel Kreta sind Landwirte auf das Vorfeld des Flughafens Heraklion eingedrungen. Stundenlang fanden keine Starts und Landungen statt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Ilyushin-Chefs Daniil Brenerman vor der Il-114-300: Das erste Flugzeug hat jetzt die Kabinenausstattung bekommen.
Im kommenden Jahr soll Russlands neuer Regionalflieger zertifiziert werden. Nun zeigt Hersteller Ilyushin erstmals, wie es im Innern der Il-114-300 aussehen wird.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies