Streikende BA-Mitarbeiter vor dem Londoner Qatar-Sitz: Sie protestieren auch gegen den Einsatz der fremden Flieger.

British AirwaysStreiken lohnt sich mehr als Fliegen

Die Fronten sind verhärtet: Das Kabinenpersonal von British Airways will nach dem aktuellen Streik weitere 14 Tage lang streiken. Für einige lohnt sich das sogar finanziell.

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Auch wenn die Passagiere bisher nicht besonders viel vom Streik bei British Airways mitbekommen. Er ist in vollem Gange und kostet die Fluggesellschaft einiges an Geld. Um weiterhin die Reisenden von A nach B zu bringen, hat sie sich unter anderem Hilfe aus Katar geholt. Im Wet-Lease fliegen neun Flugzeuge von British-Airways-Partnerin und IAG-Anteilseignerin Qatar Airways für die Briten. Das wird wohl noch eine Weile so weitergehen.

Die Gewerkschaft Unite, die das Personal der Mixed-Fleet-Angestellten vertritt, kündigte am Mittwoch (5. Juli) an, nur drei Tage nach Ende des aktuellen Streiks am 19. Juli erneut 14 Tage lang die Arbeit niederzulegen – pünktlich zum Beginn der Sommerferien. Von British Airways heißt es dazu, dass man sicherstellen werde, dass alle Kunden an ihr Ziel kommen. Im aktuellen Streik seien 99,5 Prozent aller Flüge durchgeführt worden.

Viele machen nicht mit

Die Fronten bei British Airways sind verhärtet. Vom Management hieß es vermehrt, dass Lohnerhöhungen nicht in Frage kämen und in einem der Gewerkschaft vorgelegten neuen Sozialplan sind weitere Strafen für Crews vorgesehen, die in Zukunft streiken – etwa weniger Reise-Vergünstigungen und Boni. Bereits jetzt erhalten die Streikenden für 2017 keine Boni mehr und ihnen wurde die Möglichkeit von Standby-Flügen sowie vergünstigten Flugtickets genommen.

Die Sanktionen gegen streikendes Personal prangert die Gewerkschaft ebenfalls an. British Airways widerspricht: Es handle sich nicht um Strafen, sondern um Belohnungen für diejenigen, die sich gegen den Streik entscheiden. Die Airline hat damit Erfolg: Nur rund die Hälfte der Flugbegleiter legt die Arbeit auch wirklich nieder.

Streit um tatsächliche Höhe der Löhne

Nicht nur die zähen Verhandlungen dürften die Motivation für die Kabinenmitarbeiter, zur Arbeit zurückzukehren, schmälern. Für viele von ihnen lohnt sich der Streik finanziell schon fast. Von der Gewerkschaft erhalten die Streikenden 60 Pfund am Tag. Teilweise, so berichten Angestellte, sei das mehr als man auf einem Kurzstreckenflug erhalte. Der Basislohn pro Tag liegt bei jüngeren British-Airways-Flugbegleitern bei etwa 35 Pfund. Hinzu kommen 3 Pfund pro Flugstunde – die sollen allerdings auch die Spesen abdecken. Je nach Flugplan liegt dann der Tageslohn sogar unter dem, was man während des Streiks erhält, und: Das Streikgeld ist steuerfrei.

Ebenfalls uneinig sind sich die Gewerkschaft und British Airways über die Höhe der Löhne, welche tatsächlich ausgezahlt werden. Laut Unite liegen diese bei neu angestellten Flugbegleitern teilweise bei 16.000 Pfund (rund 18.200 Euro). British Airways widerspricht dem weiterhin. Niemand erhalte weniger als 21.000 Pfund im Jahr und diese Bezahlung sei im Rahmen dessen, was auch die Konkurrenz zahle. Zum Vergleich: Bei Lufthansa verdient ein Einsteiger in der Kabine rund 22.000 Euro brutto.

Rechtliche Schritte gegen Qatar-Deal

Die Gewerkschaft prangert außerdem an, dass British Airways die Flieger von Qatar Airways nutzt. Man habe rechtliche Schritte deswegen eingeleitet. Unite bemängelt die Anstellungsbedingungen der Fluglinie aus Katar. Den dortigen Mitarbeitern sei Streiken nicht erlaubt. Ob die Bemühungen erfolgreich sein werden, ist jedoch fraglich. Das Wet-Leasing anderer Flieger in Zeiten von Kapazitätsknappheit ist in der Branche gängige Praxis.

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