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Sommerflugplan 2025Ryanair erwägt weitere Kürzungen in Deutschland

Der Billigflieger ist mit dem Sommerflugplan 2025 noch nicht fertig. In Deutschland könnte es zu weiteren Kürzungen kommen, sagt der Marketingchef zu aeroTELEGRAPH.

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Dass Ryanair über die hohen Steuern und Gebühren an deutschen Flughäfen klagt, ist keine Neuigkeit. Ryanair-Chef Michael O'Leary nennt die Abgaben gerne «schwachsinnig» und fordert regelmäßig deren Abschaffung - ohne konkrete Auswirkungen. Doch damit ist es seit August vorbei. Die Iren lassen ihren Worten Taten folgen und reagieren auf die aus ihrer Sicht überhöhten Kosten an deutschen Flughäfen.

Am 20. August setzte der Billigflieger der Bundesregierung per Pressemitteilung die Pistole auf die Brust, sollte die Politik die Standortkosten nicht senken, müsse man 10 Prozent der Flüge ab Deutschland streichen. Viel Zeit ließen die Iren der Politik nicht. Am 27. August teilte Ryanair dann mit, ihre Sommerkapazität ab Berlin um 20 Prozent zu reduzieren. Zwei der neun stationierten am Hauptstadtflughafen Flugzeuge werden abgezogen.

Weitere Kürzungen wahrscheinlich

Berlin war nur der Anfang. Anfang Oktober verkündete Ryanair, alle Flüge ab Dortmund, Dresden und Leipzig einzustellen. In Hamburg wird das Angebot um 60 Prozent reduziert. Insgesamt verlagert der Billigflieger 12 Prozent seiner Kapazitäten, was etwa 1,8 Millionen Sitzplätzen entspricht, von Deutschland in profitablere Märkte.

Und damit scheint der Tiefpunkt noch nicht mal erreicht zu sein. Im Gespräch mit aeroTELEGRAPH verteidigt Ryanairs Marketingchef Dara Brady die bisher kommunizierten Streichungen. Es seien die passenden Entscheidungen an den passenden Standorten getroffen worden, so der Manager. Gleichzeitig schloss er weitere Kürzungen nicht aus.

Frequenzen könnten ausgedünnt werden

«Das war die erste Runde an Streichungen», so Brady. Derzeit arbeitet die Airline intensiv am Sommerflugplan für das gesamte Ryanair-Netzwerk. «Wir rechnen damit, dass der Sommerflugplan in den kommenden Wochen steht. Dann sehen wir, wo wir in Deutschland stehen», sagt der Manager. Streichungen in der Größenordnung, wie in den vergangenen Wochen kommuniziert, schließt Brady allerdings aus.

«Ich gehe nicht davon aus, dass wir nochmal um 1,8 Millionen Plätze reduzieren, aber ich würde weitere Kürzungen nicht ausschließen», so Brady und nannte Frequenzreduzierungen als Beispiel. Ausschließen, dass Ryanair noch weitere Strecken ab Deutschland streichen wird, wollte Brady nicht.

Taube Ohren der Politik

Dafür schloss er Wachstum an bestimmten Flughäfen in Deutschland, ob Nürnberg, Weeze oder Memmingen, für den kommenden Sommer aus. «Wir sind aktuell sehr auf Kürzungen fixiert und planen kein Wachstum». Brady wiederholt die Forderung, die das Ryanair-Management schon seit Monaten postuliert: Die Regierung muss die Steuern und Gebühren senken, damit der deutsche Markt wieder attraktiv wird.

«Die deutsche Politik muss verstehen, dass der deutsche Markt mit jedem anderen Markt in Europa, ob Spanien, Italien oder Schweden konkurriert», so Brady. Direkte Gespräche mit Vertretern der Bundesregierung gebe es kaum. «Unsere Bemühungen stoßen auf taube Ohren», erklärt der Marketingchef.

Fehlende Flugzeuge nicht das Problem

Brady weist den Vorwurf zurück, dass die Reduzierung in Deutschland auf fehlende Flugzeuge zurückzuführen sei. Wir bekommen Flugzeuge und stationieren sie dort, wo gute Rahmenbedingungen herrschen. «Wir wachsen allein in diesem Jahr von 185 auf über 200 Millionen Passagiere. Im kommenden Jahr werden wir auch wachsen. Wir wachsen nur in Deutschland nicht, hier werden wir kleiner».

Solange die hohen Steuern und Gebühren bestehen bleiben, sehen die Iren keine Wachstumsperspektiven in Deutschland. Zwar betont Brady, dass Deutschland mit 18 Millionen Passagieren im vergangenen Jahr ein wichtiger Markt für Ryanair sei, doch sollte sich die Regierung nicht bewegen, man noch selektiver prüfen müsse, wenn gleichzeitig andere Märkte immer attraktiver würden. Einen kompletten Rückzug schließt Brady aus.

Wachstum fliegt an Deutschland vorbei

Die Kernbotschaft ist klar: Von den über 300 Millionen Passagieren, die Ryanair in den nächsten zehn Jahren befördern will, wird nur ein kleiner Teil auf Deutschland entfallen, wenn sich nichts ändert. Das Wachstum wird anderswo stattfinden. Das ist schlecht für die deutsche Wirtschaft, die auf Konnektivität angewiesen ist.

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