Mario Draghi: Er muss nur noch schnell die Regierung retten.
Mario Draghi beschäftigt

Regierungskrise in Italien bremst Lufthansa und MSC aus

Mario Draghi lässt Carsten Spohr warten: Der italienische Ministerpräsident hat noch nicht entscheiden, ob Lufthansa und MSC ITA Airways bekommen. Erst muss er seine Regierung retten.

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Am Montag konnte man meinen, es würde weißer Rauch über dem Palazzo Chigi in Rom aufsteigen. Und es ginge nur noch darum abzuwarten, bis Mario Draghi auf den Balkon des italienischen Regierungssitzes treten und verkünden würde: «Habemus emptorem!» – «Wir haben einen Käufer!».

Doch das passierte nicht. Dabei hatte am Wochenende zuvor das Wirtschaftsministerium die Vorentscheidung in Bezug auf die Zukunft von ITA Airways getroffen. Es hatte auf Basis der Analyse von zugezogenen Experten dem Ministerpräsidenten Italiens empfohlen, das Angebot von Lufthansa und dem Reedereikonzern MSC zu wählen. Es ist nicht nur finanziell besser als das konkurrierende des Finanzfonds Certares, sondern auch strategisch.

Draghi muss eine Ehrenrunde machen

Doch Draghi meldete sich bis heute nicht. Das hat einen guten Grund. Denn am Montag, just als Lufthansa und MSC gemäß allgemeiner Erwartung als künftige Mehrheitseigentümer von ITA hätten vorgestellt werden sollen, begann aus einem schwelenden Koalitionsstreit eine Regierungskrise zu werden. Die mitregierende Fünf-Sterne-Partei hatte eine Abstimmung im Senat über ein milliardenschweres Hilfspaket für Familien und Unternehmen boykottiert, mit dem auch eine Vertrauensabstimmung verbunden war.

Das mündete darin, dass der Regierungschef am Donnerstagabend (14. Juli) seinen Rücktritt anbot. Staatspräsident Sergio Mattarella lehnte den ab und schickt Draghi in eine Ehrenrunde. Er soll nochmals vor dem Parlament erscheinen und sich erklären. Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank könnt sich dort die Unterstützung der Mehrheit bestätigen lassen und weiter regieren. Dies kann frühestens am Mittwoch (20. Juli) geschehen, wenn Draghi von einem Staatsbesuch in Algerien zurückkehrt.

Verzögerung schadet ITA Airways

Die italienische Regierungskrise kommt sowohl für ITA Airways als auch Lufthansa ungelegen. Denn die italienische Nationalairline verlor in den letzten Monaten kräftig Geld. Im Juni hat sie erstmals einen Gewinn erzielt. Das liegt aber auch daran, dass die starken Urlaubsmonate begonnen haben. Im Herbst und vor allem im schwachen Winter könnte es durchaus wieder anders aussehen.

Darauf hatten die Chefs von Lufthansa und MSC im Juni auch in einem Brief an Draghi hingewiesen. ITA brauche schnell einen Partner, denn sie sei zu klein, um allein zu bestehen, so die beiden Unternehmen. Jede weitere Verzögerung werde dem Unternehmen schaden.

Zwei mögliche Szenarieren

Nun ist genau dieses Szenario eingetreten. Doch noch ist nicht klar, wie groß die Verzögerung sein wird. Dabei gibt es zwei Szenarien. Eines ist für Lufthansa und MSC erträglich, das andere eher der worst case.

Szenario 1: Draghi gewinnt kommende Woche das Vertrauen des Parlaments und regiert weiter. Dann könnte er vielleicht noch im Juli über das Dossier ITA Airways entscheiden oder zumindest vor dem Ferragosto - dem Beginn der langen Sommerferien der Italienerinnen und Italiener, in denen im land gemeinhin nichts läuft.

Szenario 2: Draghi gibt auf und es kommt zu vorzeitigen Neuwahlen. Dadurch würde das Dossier ITA Airways wohl auf die lange Bank geschoben. Draghi würde eine derart wichtige Entscheidung wohl seinem Nachfolger überlassen.

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