Das westafrikanische Land will eine neue Nationalairline. Damit will die Regierung des Niger die Anbindung im Land und zu internationalen Drehkreuzen verbessern. Doch in der Region gibt es noch größere Pläne.
Der Niger, der drittlängste Fluss Afrikas, gibt dem westafrikanischen Binnenstaat seinen Namen. Doch das Land leidet unter massiven Problemen: Über 40 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Die Wirtschaft basiert größtenteils auf Land- und Subsistenzwirtschaft. Die Infrastruktur im Land ist marode oder nicht vorhanden. Der Straßenverkehr ist langsam und oft unsicher.
Weil die Anbindung über die Straße nicht ausreichend ist, will die Regierung das Land besser über die Luft anbinden. Der Ministerrat hat am 4. September beschlossen, dass mit Niger Air International eine neue Fluglinie entstehen soll, schreiben lokale Medien. Die Neugründung soll mehrheitlich in Staatsbesitz sein, aber auch für private Investitionen offenstehen. Marokko unterstützt Niger bei der Gründung. Zeitpläne und weitere Details sind jedoch noch nicht bekannt.
Die Regierung in Niamey erhofft sich neben dem verbesserten Inlandsverkehr auch bessere Verbindungen an internationale Drehkreuze. Geplant ist, dass Niger Air International nationale und internationale Strecken bieten wird. Niger folgt damit dem Beispiel des Nachbarlandes Mali, das ebenfalls an einer eigenen Regionalairline arbeitet. Beide Länder streben bessere Flugverbindungen an und wollen ihre Hauptstadtflughäfen in regionale Drehkreuze verwandeln.
Gleichzeitig gibt es gemeinsame Pläne von Niger, Mali und Burkina Faso zur Gründung einer gemeinsamen Fluggesellschaft unter dem Dach der im Juli 2024 gegründeten Konföderation der Allianz der Sahelstaaten AES. Die drei Länder betonen jedoch, dass die neuen staatlichen Airlines vorerst Vorrang hätten.