Essen bei Air India: Fleisch fällt für viele Passagiere künftig weg.

Air IndiaKein Fleisch mehr in der Economy Class

Weniger Auswahl: Air India bietet auf Inlandsflügen in der Economy Class nur noch vegetarisches Essen an. So will die Fluggesellschaft unter anderem Kosten sparen.

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Kein Fleisch mehr seit Mitte Juni: «Wir haben entschieden, auf Inlandsflügen in der Economy Class vegetarische Mahlzeiten zu servieren», sagte Airline-Chef Ashwani Lohani gegenüber der Zeitung The Hindu. Während der Holzklasse somit Fleisch verwehrt bleibt, soll es in der Business und First Class weiterhin auch nicht-vegetarisches Essen geben.

Die nationale Fluggesellschaft will mit dem Schritt Verschwendung und Kosten reduzieren sowie verhindern, dass es zu Verwechslungen kommt und Vegetarier nicht-vegetarische Mahlzeiten erhalten. Ein nicht näher genannter Vertreter der Fluggesellschaft sagte der Zeitung, man wolle so pro Jahr bis zu 80 Millionen Rupien (rund 1 Million Euro) sparen. Die Airline gibt einem anderen Air-India-Manager zufolge 4 Milliarden Rupien (rund 54 Millionen Euro) jährlich für das Catering auf nationalen und internationalen Flügen aus.

Kritik von Passagier-Organisation

Ein weiterer Ungenannter aus der Führung von Air India sagte: «Die Zahl der vegetarischen Passagiere steigt.» Generell kalkuliere man mit 70 Prozent vegetarischen Mahlzeiten und 30 Prozent nicht vegetarischen, allerdings würde nur rund die Hälfte der Passagiere bei der Buchung Essenswünsche angeben, wodurch man oft im Dunkeln tappe.

Kritik kommt von der Air Passengers Association of India (APPI): «Ein Full-Service-Carrier wie Air India sollte nicht auf eine solche Maßnahme zurückgreifen», sagte APPI-Generalsekretär Mahesh Y Reddy. «Selbst ein Low-Cost-Anbieter gibt den Passagieren Essens-Optionen.» Air India hätte vor diesem «drastischen Schritt» eine Passagierumfrage machen sollen, empfahl Mahesh Y Reddy und forderte, die Fluggesellschaft solle die Entscheidung unverzüglich rückgängig machen.

Diskriminierung von Nicht-Hindus?

Analyst Mark Martin von Martin Consultancy in Dubai sagte gegenüber der Zeitung Economic Times: «Wenn die Airline Geld beim Essen sparen will, sollte sie das kostenlose Catering einstellen und von den Passagieren Geld dafür verlangen, denn nur die nicht-vegetarischen Mahlzeiten zu streichen, wird nicht viel einsparen.»

Gastronomie-Fachmann Madhu Menon schrieb bei Twitter: «Nur noch vegetarisches Essen bei Air India. Als Nächstes müssen Flugbegleiter nur noch Hindi sprechen.» Damit spielte er darauf an, dass viele Angehörige der hinduistischen Mehrheit in Indien Vegetarier sind, viele Muslime und Angehörige anderer Minderheiten aber Fleisch essen. Außerdem stellt die hindu-nationalistische Partei Bharatiya Janata die Regierung. So wird die Umstellung bei der staatlichen Airline von manchem auch als Diskriminierung ausgelegt.

«Ein fixes Menü macht es einfacher»

Doch es gibt auch Zustimmung. «Es ist besser, dass Air India einen Standard setzt und den Passagieren leckeres und hygienisches Essen anbietet», schrieb etwa The-Hindu-Leser Gudipati Anirudh in einem Leserbrief. «Ein fixes Menü macht es einfacher, einen schnelleren und effizienteren Service zu haben.»

Die staatliche Fluggesellschaft Air India ist finanziell angeschlagen und soll privatisiert werden. Als möglicher Käufer wurde bereits der Mischkonzern Tata genannt. Auch der Billigflieger Indigo soll Interesse an einer Übernahme haben, um so ins internationale Langstreckengeschäft einzusteigen.

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