Eigentlich sieht es nach Tauwetter aus. Die Atomgespräche mit Teheran kommen voran. Und der Iran und die USA beschlossen kürzlich, wieder diplomatische Vertretungen im anderen Land zu eröffnen. Doch wenn es um die Luftfahrt geht, klingt es nach wie vor unversöhnlich. Das amerikanische Finanzministerium erklärte im Mai Flugzeuge der iranischen Mahan Air zu «blockierbaren Gütern».
Konkret geht es Washington um neun Airbusse, die Mahan sich im Ausland beschaffte. Acht A340 und ein A320 gelangten kürzlich in den Iran - was sie gemäß den US-Sanktionen eigentlich gar nicht dürften. Denn die USA unterstellen Mahan Air, Waffen ans syrische Regime geliefert zu haben, die libanesische Hisbollah logistisch zu unterstützen und auch die iranische Revolutionsgarde zu transportieren. Deshalb steht die Fluglinie auf der Embargoliste.
Neue Flugzeuge stammen aus Flotte von Virgin Atlantic
Die jetzt neu gekauften A340 etwa stammen mehrheitlich von Virgin Atlantic, gingen aber zuerst an eine Airline im Irak. Das passt Washington nicht. Doch Management der Fluglinie lässt sich trotz der neuesten Drohungen aus den USA nicht aus der Ruhe bringen. Man werde die neuen Flieger wie geplant für Auslandflüge einsetzten, erklärte es. Inzwischen flog etwa der A340 mit der Kennzeichnung EP-MMH bereits nach Ankara und Dubai.
Iranische Mahan Air provoziert die USA
Flugbegleiter von Mahan Air: Die USA hält die Airline für sanktionswürdig.