Nicht nur mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit gibt es bei Lufthansa Group Konflikte. Auch die Gewerkschaft des Kabinenpersonals ist sauer. Gespräche mit dem Konzern erklärt Ufo für gescheitert.
Ufo hat die Verhandlungen mit der Lufthansa-Konzernspitze über eine einheitliche tarifliche Lösung für die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter für gescheitert erklärt. Nach mehr als einem Jahr intensiver Gespräche und einer verlängerten Frist sei die «destruktive Verweigerungshaltung des Managements» ein unüberwindbares Hindernis, erklärte die Kabinenpersonalgewerkschaft.
Nun sollen die Tarifkommissionen auf Ebene der einzelnen Airlines wie Lufthansa, Lufthansa Cityline, Lufthansa City Airlines und Discover eigenständig verhandeln. Ufo-Vorsitzender Joachim Vázquez Bürger kritisierte, Lufthansa Group gefährde gut tarifierte Arbeitsplätze bei Lufthansa und Cityline, während bei City Airlines und Discover inakzeptable Bedingungen zementiert würden.
«Nun bleibt uns nur, klassische Gewerkschaftsarbeit zu machen: Airline für Airline, Tarifvertrag für Tarifvertrag», so Vázquez Bürger. Besonders scharf geht die Gewerkschaft mit dem Turnaround-Programm des Konzerns ins Gericht. Statt «intelligenter Verbesserungen» habe Lufthansa einseitig Produktivitätssteigerungen von mehr als 20 Prozent gefordert.
Die gescheiterten Gespräche der Flugbegleitenden sind nicht der einzige Konflikt im Konzern. Auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sieht keine Basis mehr für eine Einigung bei Lufthansa Airlines und Lufthansa Cargo. Sie hat jüngst eine Urabstimmung über mögliche Streiks bei Lufthansa und Lufthansa Cargo gestartet, nachdem Verhandlungen über die Altersvorsorge gescheitert waren. Bis Ende September läuft die Abstimmung, Arbeitskämpfe sind bis dahin ausgeschlossen.