Airbus A380 von Emirates und Airbus A320 von Air Berlin: Größe zählt nicht, sagt sich die deutsche Fluglinie.

Airbus A380 von Emirates und Airbus A320 von Air Berlin: Größe zählt nicht, sagt sich die deutsche Fluglinie.

Simeon Lüthi/aeroTELEGRAPH

Neuausrichtung

Das ist die neue Air Berlin

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hat entschieden. Sie geht als klassische Netzwerk-Airline in die Zukunft. Die Details zur neuen Air Berlin.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Weniger ist mehr. Das ist das neue Motto von Air Berlin. «Wir richten uns strategisch neu aus, um uns eine Zukunft zu eröffnen», sagt Vorstandsvorsitzender Stefan Pichler dazu. Vor allem wegen der vielen Zukäufe in den Nullerjahren – LTU, Belair, DBA und Niki – wurde Air Berlin zwar groß, aber auch unübersichtlich. Die Kostenstruktur verschlechterte sich, die Strategie verschwamm. «Durch den stetig zunehmenden Marktdruck sehen wir uns gezwungen, unser bestehendes komplexes Geschäftsmodell zu ändern», so Pichler.

Air Berlin ist künftig eine klassische Netzwerk-Gesellschaft mit zwei Drehkreuzen. Man werde dadurch schlanker, dynamischer und stärker, so Pichler. Schlanker heißt aber zuerst einmal Abbau. Statt 136 Flugzeuge wird die Kern-Flotte ab kommenden Sommer nur noch 75 Flieger umfassen. Dadurch fällt Air Berlin vom neunten Rang der größten europäischen Fluggesellschaften zurück auf den 14. Platz. Sie ist künftig in etwa noch so groß wie Finnair, Flybe oder Pegasus Airlines. Dafür soll sie ab 2018 wieder einen Betriebsgewinn einfliegen.

Doch wie genau sieht diese neue Air Berlin aus? Sie besteht aus drei unabhängig voneinander geführten Teilen:

Netzwerk-Airline

Die neue Air Berlin konzentriert sich auf das klassische Netzwerkgeschäft ab den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf. Sie will mit 40 Flugzeugen der A320-Familie und 18 Bombardier Dash 8 Q400 Flüge zu den wichtigsten europäischen Wirtschaftsstandorten anbieten. Dabei liegt der Fokus auf Italien, Skandinavien und Osteuropa. Zudem will Air Berlin mehr innerdeutsche Verbindungen anbieten. Als Nebenbasen verbleiben nur Stuttgart und München.

Langstreckenverbindungen bleiben ein integraler Bestandteil des Angebots. Hier plant Air Berlin mit einer Flotte von 17 Airbus A330-200. Man wolle Frequenzen erhöhen und neue Ziele insbesondere in den USA erschließen, verspricht Pichler. Auch Asien ist wieder ein Thema. Der Fokus liegt künftig allgemein auf den Geschäftskunden. So will Air Berlin mehr verdienen und weniger von saisonalen Nachfrageschwankungen abhängig sein. Waren im Winter bislang bis zu 27 Flugzeuge überflüssig, gibt es künftig im Schnitt nur noch eine Maschine, die Air Berlin nicht immer einsetzen kann.

Ferienflieger

Mit Flügen aus Deutschland an Warmwasserziele wurde Air Berlin einst groß. Dieser Bereich mit den Töchtern Belair und Niki wird kommendes Jahr in einem eigenständig agierenden Geschäftsbereich zusammengefasst. Für diesen werden strategische Optionen geprüft. Air Berlin überlegt sich also, das Geschäft zu verkaufen oder es mit einem Partner zu betreiben. Der Ferienflugbereich besitzt 35 Flugzeuge.

Wet-Lease-Division

Air Berlin plant ab kommendem Sommer bis zu 29 Airbus A320 und 11 A319 an Lufthansa zu vermieten. 35 Maschinen werden für Eurowings in den Farben der Billigairline ab sieben deutschen Flughäfen sowie ab Wien und Palma de Mallorca fliegen. 5 weitere Flugzeuge sind künftig für Austrian Airlines ab Wien unterwegs. Die Integration der Flieger in die Flotte der Lufthansa-Töchter wird gestaffelt vorgenommen. Für 38 der Air-Berlin-Jets besteht ein sechsjähriger Wet-Lease-Vertrag. Das heißt, Cockpit- und Kabinenpersonal, technische Wartung, Versicherung stellt Air Berlin mit zur Verfügung.

Lufthansa zahlt dafür monatlich einen festen Betrag und es garantiert ein Minimum. Insgesamt rechnet Air Berlin mit Einnahmen von durchschnittlich 200 Millionen Euro pro Jahr. Der Deal ermöglicht der Airline zudem, überschüssige Kapazitäten zu reduzieren, stabile Einnahmen zu generieren und die Restrukturierungskosten zu sparen, die bei einem Abbau dieser Flieger angefallen wären. Das heißt aber auch, dass das Überleben dieser Einheit nach Auslaufen des Vertrages nicht gesichert ist. 2 Flugzeuge werden im Dry-Lease (also ohne Crews) an Lufthansa vermietet.

Mehr zum Thema

Ein Eurowings-Flugzeug über der Altstadt von Jeddah: Die Airline fliegt im Winter ab Stuttgart neu in die saudische Hafenstadt.

Eurowings wird zum Arabien-Shuttle

D-ALPG in der Lackierung von Air Berlin.

Ex-Air-Berlin A330 hebt nach langer Pause wieder ab - jetzt für bulgarische Airline

Ein letzter Blick auf die D-ASGK im ikonischen Air-Berlin-Look.

Die letzte Air-Berlin-Lackierung ist verschwunden

Das Trump-Vance-Flugzeug: Die Boeing hat eine Air-Berlin-Vergangenheit.

Trumps Vize Vance setzt auf Ex-Air-Berlin-Flieger

Video

Premierminister Narendra Modi besucht die Absturzstelle: Die Boeing 787 von Air Inda krachte in eine Berufsschule.
274 Menschen starben beim Absturz von Flug AI171 in Ahmedabad. Jetzt haben die Behörden den letzten Funkspruch des Kapitäns der Boeing 787 von Air India veröffentlicht. Er zeigt, dass unmittelbar vor dem Absturz etwas Dramatisches passiert sein muss.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der Moment, als die Boeing 787 abhebt: Wenig später begann sie schon wieder zu sinken.
Air Indias Unglücksflug AI171 dauerte nicht einmal eine Minute. Mehr als 200 Menschen starben, als die Boeing 787 hinter dem Flughafen Ahmedabad auf das Gelände einer Berufsschule stürzte. Was ist alles bisher bekannt?
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Die Boeing 787 von Air India kurz vor dem Crash über Häusern von Ahemdabad: Riesiger Feuerball.
Eine Boeing 787 von Air India verunglückte kurz nach dem Start und stürzte in ein Wohnviertel von Ahmedabad. Der Dreamliner war für den Flug nach London voll betankt. Bis jetzt sind 207 Todesopfer bestätigt - Tendenz steigend. Bis jetzt gibt es einen Überlebenden.
Laura Frommberg
Laura Frommberg