Aktienkurs: Die Preisentwicklung der Etihad-Anteile erfährt man nicht an der Börse.
Falsche Versprechen

Betrüger locken mit Etihad-Aktien

Eine Bande zieht derzeit Ahnungslosen das Geld aus den Taschen. Sie verspricht eine Zuteilung von Aktien beim Börsengang von Etihad. Doch das IPO ist frei erfunden.

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Auf den Buchhalter des nigerianischen Ex-Präsidenten, die Dame von der Zahlstelle der spanischen Lotterie oder die völlig unbekannte, aber unglaublich willige Carmen fällt inzwischen kaum jemand mehr herein. Die Mail, die in den vergangen Wochen in Großbritannien und der Schweiz zirkulierte, war aber in ihrer Art neu und professionell gemacht. In perfektem Englisch wird den Empfängern mitgeteilt, dass Etihad Airways sich dem Publikum öffne. Das IPO stehe bevor.

Das scheinbar Verlockende daran: Der Empfänger der Mail hat die einmalige Chance, bei der Erstzuteilung von Aktien dabei zu sein. Ein Kursgewinn nach der Erstnotierung Mitte April scheint also sicher. «Das ist Ihre Chance, in eine der global führenden Fluggesellschaften investiert zu sein», versprechen die Absender der Mail auf einer eigens gemachten Webseite, die über die Börsenpläne informiert. Die Aussichten für eine positive Kursentwicklung seien gut, weil das Passagierwachstum anhalte und der Ölpreis tief sei.

Operieren mit real existierenden Namen

Der Möchtegern-Etihad-Aktionär braucht dazu nur zu sagen, wie viele Etihad-Aktien zum Ausgabepreis von 5.60 Pfund er kaufen will und das Geld auf ein Bankkonto einzuzahlen, so die Betrüger. Die E-Mail stammt scheinbar von der belgischen Firma Gerard & Alterman. Sie gibt es tatsächlich und sie ist auch behördlich für Finanzgeschäfte zugelassen. Und der Unterzeichnende Dirk Swinnen existiert ebenso und hat eine Erlaubnis als Finanzmakler zu arbeiten. Bloß: Betrüger benutzen die beiden Namen widerrechtlich. Statt in in Belgien sitzen sie in Oxford und Dubai.

Ihr Geschäft ist dreckig. Das von Ahnungslosen für die angeblichen Etihad-Papiere eingezahlte Geld landet unwiederbringlich in den Taschen der Betrüger. Die britische Finanzbetrugsbehörde Financial Conduct Authority FCA warnt denn auch ausdrücklich vor der Firma und ihrer Masche mit dem Etihad-Börsengang.

Etihad: «Kein Börsengang»

Bei Etihad ist man alarmiert. «Wir weisen angebliche Pläne für einen Börsengang sowie jegliche Äußerung, die die Airline mit einem Börsengang in Verbindung bringt, strikt zurück», sagt ein Sprecher. Man stehe bezüglich des Betrugsfalles mit den Behörden in Verbindung. Personen, die von der falschen Firma Gerard & Alterman kontaktiert würden, sollen sich bei der britischen FCA melden.

Wer etwas von Luftfahrt versteht, dem wäre der Betrug zumindest beim Blick auf die Webseite zum Börsengang wohl aufgefallen. «Einer unser neuen A380», steht da - unterhalb eines Bildes einer Boeing 747 von Etihad Cargo.

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