Blick aus einer ATR 72 von Braathens: Nun nicht mehr für Austrian Airlines im Einsatz.

ATR 72 im Wet-LeaseAustrian Airlines wirft Braathens raus - und das sofort

Seit Sommer 2024 flog die schwedische Fluglinie Braathens mit ATR 72-600 für Austrian Airlines. Infolge der Insolvenz der Schwester Braathens International Airways beendet Austrian Airlines ab sofort die Zusammenarbeit. Das hat Folgen für den Flugplan - und für andere Fluglinien der Lufthansa-Gruppe.

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Eigentlich war Austrian Airlines mit Wet-Lease-Partner Braathens voll zufrieden, wie das Management der Lufthansa-Tochter stets wissen ließ. Zu Jahresbeginn wurde der bestehende Vertrag bis März 2027 verlängert, damit Austrian weiterhin mit Braathens ATR 72 Routen bedienen kann, die mit größeren Flugzeugen nicht wirtschaftlich zu betreiben sind.

«Wir sind sehr zufrieden, die Kolleginnen und Kollegen machen einen guten Job, die Maschinen sind zuverlässig, pünktlich und die Airline hilft uns sehr dabei, die Sommerspitzen abzudecken», sagte etwa Austrians damaliger Operativchef Francesco Sciortino im Herbst 2024 im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. «Wir werden noch länger mit Braathens zusammenarbeiten, zumindest solange beide Seiten mit dem Deal zufrieden sind.»

Austrian Airlines verweist auf Insolvenz der Schwester

Doch nun gibt es eine radikale Wendung: Austrian hat die Wet-Lease-Verträge mit Braathens mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Als Begründung gibt die Fluglinie an, dass Wet-Lease-Partner Braathens Regional Airways indirekt von der Insolvenz der Schwestergesellschaft Braathens International Airways betroffen sei, die Ende September bekannt wurde. «Austrian Airlines stand seither in engem und kontinuierlichem Kontakt mit Braathens Regional Airways und hat die daraus resultierenden Entwicklungen engmaschig beobachtet und bewertet.»

ATR 72 von Braathens: War bis jetzt für Austrian Airlines unterwegs.

So habe sich gezeigt, «dass sich der Wet-Lease-Partner infolge der Insolvenz der Schwestergesellschaft in einem operativen Veränderungsprozess befindet», schreibt Austrian Airlines. «Infolgedessen konnten wesentliche Bewertungsparameter im Zuge der Evaluierung nicht mehr belastbar beurteilt werden.» Vor diesem Hintergrund erfülle Braathens Regional Airways nicht mehr die Wet-Lease-Standards von Lufthansa Group, «wodurch bedauerlicherweise eine stabile Grundlage für eine operative Partnerschaft derzeit nicht mehr gegeben ist», so die Österreicher. Die Wet-Lease-Kooperation werde daher mit sofortiger Wirkung aufgelöst und die Zusammenarbeit bis auf Weiteres ausgesetzt.

Zuletzt drei ATR 72 zur zwölf Austrian-Zielen im Einsatz

Im aktuellen Winterflugplan wurden laut Austrian Airlines bisher drei ATR-72-600 von Braathens Regional Airways zu insgesamt zwölf Destinationen eingesetzt. Um den Ausfall nun möglichst gut kompensieren zu können, werden Flugzeuge der Lufthansa-Gruppe als Ersatz zum Einsatz kommen. «Für alle noch heute, Montag 15. Dezember 2025 mit Braathens geplanten Wet-Lease-Flüge wurden bereits Alternativen gefunden, sodass die Flüge bedient werden können», schreibt Austrian Airlines am Nachmittag.

Zu informierte Austrian die Fluggäste über die Zusammenarbeit, die nun abrupt endet.

«Zum aktuellen Zeitpunkt werden erforderliche, kurzfristige Anpassungen im Austrian-Airlines-Flugplan für die kommenden Tage sowie für die nächsten Wochen vorgenommen.» Während manche Strecken in einer Übergangsphase kurzfristig ausgesetzt oder Frequenzen reduziert würden, könnten andere Verbindungen zum Teil entweder mit der Austrian-Airlines-Flotte, von Edelweiss oder «anderen Lufthansa Group nahen Partnern bedient werden».

Austrian Airlines arbeitet an einer Lösung für 2026

An einer größeren Lösung arbeitet die Fluglinie gerade. «Für die Bedienung der Strecken ab Anfang 2026 beziehungsweise für den Sommerflugplan 2026 gibt es unterschiedliche Optionen, die in einem nächsten Schritt für mittel- beziehungsweise langfristige Flugplan-Anpassungen noch geprüft werden», teilt Austrian Airlines mit.

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