Eigentlich war Austrian Airlines mit Wet-Lease-Partner Braathens voll zufrieden, wie das Management der Lufthansa-Tochter stets wissen ließ. Zu Jahresbeginn wurde der bestehende Vertrag bis März 2027 verlängert, damit Austrian weiterhin mit Braathens ATR 72 Routen bedienen kann, die mit größeren Flugzeugen nicht wirtschaftlich zu betreiben sind.
Austrian Airlines verweist auf Insolvenz der Schwester
ATR 72 von Braathens: War bis jetzt für Austrian Airlines unterwegs. Martin Dichler
So habe sich gezeigt, «dass sich der Wet-Lease-Partner infolge der Insolvenz der Schwestergesellschaft in einem operativen Veränderungsprozess befindet», schreibt Austrian Airlines. «Infolgedessen konnten wesentliche Bewertungsparameter im Zuge der Evaluierung nicht mehr belastbar beurteilt werden.» Vor diesem Hintergrund erfülle Braathens Regional Airways nicht mehr die Wet-Lease-Standards von Lufthansa Group, «wodurch bedauerlicherweise eine stabile Grundlage für eine operative Partnerschaft derzeit nicht mehr gegeben ist», so die Österreicher. Die Wet-Lease-Kooperation werde daher mit sofortiger Wirkung aufgelöst und die Zusammenarbeit bis auf Weiteres ausgesetzt.
Zuletzt drei ATR 72 zur zwölf Austrian-Zielen im Einsatz
Im aktuellen Winterflugplan wurden laut Austrian Airlines bisher drei ATR-72-600 von Braathens Regional Airways zu insgesamt zwölf Destinationen eingesetzt. Um den Ausfall nun möglichst gut kompensieren zu können, werden Flugzeuge der Lufthansa-Gruppe als Ersatz zum Einsatz kommen. «Für alle noch heute, Montag 15. Dezember 2025 mit Braathens geplanten Wet-Lease-Flüge wurden bereits Alternativen gefunden, sodass die Flüge bedient werden können», schreibt Austrian Airlines am Nachmittag.
Zu informierte Austrian die Fluggäste über die Zusammenarbeit, die nun abrupt endet. Martin Dichler
«Zum aktuellen Zeitpunkt werden erforderliche, kurzfristige Anpassungen im Austrian-Airlines-Flugplan für die kommenden Tage sowie für die nächsten Wochen vorgenommen.» Während manche Strecken in einer Übergangsphase kurzfristig ausgesetzt oder Frequenzen reduziert würden, könnten andere Verbindungen zum Teil entweder mit der Austrian-Airlines-Flotte, von Edelweiss oder «anderen Lufthansa Group nahen Partnern bedient werden».
Austrian Airlines arbeitet an einer Lösung für 2026
An einer größeren Lösung arbeitet die Fluglinie gerade. «Für die Bedienung der Strecken ab Anfang 2026 beziehungsweise für den Sommerflugplan 2026 gibt es unterschiedliche Optionen, die in einem nächsten Schritt für mittel- beziehungsweise langfristige Flugplan-Anpassungen noch geprüft werden», teilt Austrian Airlines mit.