Die Flugzeuge sind so voll wie nie – und dennoch sorgt sich die Iata. Denn hinter den hohen Auslastungen stecken Lieferengpässe und Triebwerksprobleme. Findet man keine Lösung mit Airbus und Boeing, will sie gegen Airbus und Boeing klagen.
Eine Auslastung von 84 Prozent ist eigentlich etwas Gutes. Doch Willie Walsh hat gemischte Gefühle, wenn er diesen Wert sieht. Denn so hoch ist dieses Jahr die durchschnittliche Auslastung der Mitglieder des Airline-Dachverbandes Iata, dessen Präsident er ist.
«Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal solche Ladefaktoren sehen werde», so der Chef zu den Medien bei der Jahreshauptversammlung der Iata in Delhi. Dass die hohe Zahl ihm nicht nur Freude bereitet, liegt am Grund, warum die Flieger derart voll sind. Denn den Fluggesellschaften weltweit fehlen Flugzeuge.
Das berichten alle Airline-Manager, die sich in der indischen Hauptstadt tummeln. Lieferprobleme bei Airbus und Boeing sowie Triebwerksprobleme, aufgrund derer Flugzeuge am Boden bleiben müssen, beschäftigen alle. «Das führt dazu, dass Menschen, die fliegen wollen, nicht fliegen können, weil es keine Plätze gibt», so Walsh. Und das sei das Gegenteil von dem, wofür die Iata stehe.
Der Verband versuche, gemeinsam mit den Flugzeugbauern Lösungen zu finden. Doch noch sei man nicht sehr weit, sagt Walsh. Für den Fall, dass man sich nicht finde, behalte man sich auch rechtliche Schritte gegen Airbus und Boeing vor. «Wir behandeln das weiterhin als mögliche Maßnahme», so der Iata-Präsident. Einen Zeitrahmen, bis wann man darüber entscheide, gab er nicht.