Eigentlich ist es keine Meldung wert, wenn der Chef eines Flugzeugbauers mit dem Flugzeug unterwegs ist. Doch in diesem Fall ist es etwas wirklich Besonderes. Denn Airbus-Chef Guillaume Faury flog zur Jahresversammlung des Airline-Dachverbandes Iata nach Doha – mit Qatar Airways.
«Natürlich bin ich frustriert»
Man befinde sich in diesen zwei Tagen wie zwischen zwei Klammern. «Die ganze Branche wurde hierher eingeladen und dafür sind wir auch dankbar», so Faury zu Journalisten am Rande der Veranstaltung in der katarischen Hauptstadt Doha. «Wir befinden uns in Diskussionen», so der Airbus-Che weiter. «Wir führen nicht nur den Rechtsstreit, sondern versuchen auch als Unternehmen gemeinsam eine Lösung zu finden.»
Er sei sehr interessiert daran, diesen Disput mit Qatar Airways zu lösen. «Aber das braucht Zeit», so Faury. «Natürlich bin ich frustriert, in dieser Situation zu sein. Niemand möchte mit seinem Kunden in einer solchen Situation stecken. Deshalb versuchen wir, eine Lösung zu finden.» Und: Man arbeite natürlich auch weiterhin auf verschiedenen Ebenen zusammen. Denn immerhin fliegen weiterhin Airbus-Flugzeuge für Qatar Airways.
Verfahren und Unterverfahren
Ein rein kosmetisches Problem, versicherte Airbus. Qatar Airways sah das anders. Die Airline erklärte öffentlich, dass kein genügender Blitzschutz mehr bestehe. Die katarische Luftfahrtbehörde verhängte schließlich sogar ein Grounding für 21 A350 der Nationalairline. Airbus erklärt weiterhin: Das Grounding ist nicht gerechtfertigt, die Sicherheit ist nicht beeinträchtig, das Problem kosmetisch. Inzwischen wird der Fall inklusive Unterverfahren vor einem Gericht in London verhandelt.