Letzte Aktualisierung: um 1:06 Uhr

Langstreckenjet

Airbus schraubt A330-Produktion herunter

Schleppende Verkäufe zwingen Airbus, die Produktionsrate des Langstreckenjets herunterzufahren. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Erst gerade hat der europäische Flugzeugbauer offiziell bekannt gegeben, die Produktionsrate des Mittelstreckenjets A320 hochzufahren. Doch nicht alle Airbus-Jets sind so stark nachgefragt. Ab 2019 schraubt Airbus die Produktionsrate des Airbus A330 herunter, teilte das Unternehmen bei der Präsentation der Quartalszahlen am Freitag (27. April) mit. Von jetzt sechs Flugzeugen pro Monat soll sie auf vier oder fünf Jets sinken.

Im vergangenen Jahr hatte Airbus sogar noch erwogen, die Rate auf sieben zu erhöhen. 67 A330 hatte Airbus 2017 ausgeliefert. Doch im ersten Quartal dieses Jahres wurden nur acht der Flieger an Kunden geliefert – verglichen mit 13 in der gleichen Periode im vergangenen Jahr. Neue Bestellungen für den A330 gingen in den ersten drei Monaten des Jahres auch nicht ein.

Mehr Airbus A350?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen sind Airlines derzeit wegen eines unsicheren Umfelds generell zurückhaltender mit Bestellungen von Langstreckenjets. Zum anderen kam Boeing dem A330 Neo mit dem Dreamliner zuvor und es dürfte noch etwas dauern, bis der Airbus-Flieger entsprechend aufholen kann. Außerdem bietet Airbus auch in der eigenen Produktpalette noch den A350 an. In der Branche geht man davon aus, dass dessen Produktion weiter hochgefahren werden dürfte.

Vor allem dank neuem Triebwerk – dem Rolls-Royce Trent 7000, das auf dem Trent 1000-Ten des Dreamliners und Trent-1000-XWB des A350 basiert – konnte die Leistung des A330 Neo gegenüber dem Vorgänger deutlich erhöht werden. Nicht nur das Triebwerk ist neu. Auch eine um vier Meter verlängerte Spannweite, eine modifizierte Form der Tragflächen, neue Sharklets und weitere Anpassungen halfen, den Verbrauch zu verringern und die Reichweite zu erhöhen. Der erste Flieger soll schon bald an die portugiesische Tap ausgeliefert werden.